Plus bei Bio-Höfen
Leichter Rückgang bei landwirtschaftlichen Betrieben

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wurde zuletzt verlangsamt. Die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen ging von 2010 bis 2020 zwar um 11 Prozent zurück. | Foto: Prentlhof
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  • Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wurde zuletzt verlangsamt. Die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen ging von 2010 bis 2020 zwar um 11 Prozent zurück.
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In Österreich gibt es immer weniger Betriebe in der Land- und Forstwirtschaft, doch dafür werden sie immer größer, zeigt die Agrarstrukturerhebung 2020. Der Rückgang beträgt 11 Prozent, während die durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche um 26 Prozent zugenommen hat. Damit konnte der Strukturwandel ein wenig gebremst werden. Weiterhin sind vier von fünf Arbeitskräften Familienangehörige. „Mehr als ein Fünftel unserer Betriebe wirtschaftet biologisch. Wir gehen davon aus, dass der Trend zu Biolandbau weiter anhalten wird, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas.

ÖSTERREICH. Insgesamt hat die Anzahl der Betriebe im vergangenen Jahrzehnt um 11 Prozent abgenommen, die durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche hat hingegen um 26 Prozent zugenommen. So wuchs die durchschnittlich genutzte Fläche (unter anderem Ackerland und Dauerkulturen) von 18,8 Hektar im Jahr 2010 auf 23,6 Hektar im Jahr 2020. 1951 hatte die durchschnittliche Nutzfläche noch 9,4 Hektar betragen. Österreichische  Land- und Forstbetriebe sind aber klein strukturiert. Die durchschnittliche Gesamtgröße der heimischen Betriebe, also inklusive ungenutzter Flächen, stieg in den letzten zehn Jahren von 42,6 Hektar auf 44,9 Hektar. 

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas stellen die Ergebnisse der "Agrarstrukturerhebung 2020" vor. | Foto: BMLRT/Michael Gruber
  • Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas stellen die Ergebnisse der "Agrarstrukturerhebung 2020" vor.
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"Familien sind nach wie vor das Rückgrat der österreichischen Agrarwirtschaft, vier von fünf Arbeitskräften sind Familienangehörige", erklärte Thomas. Mittlerweile sind 35 Prozent aller Betriebe "weiblich", nach 34 Prozent in der Dekade davor.

Die Vergrößerung bei den Betrieben geht auch mit einer Zunahme bei der Tierhaltung einher. So wurden beispielsweise 34 Rinder pro Herde gehalten, vor zehn Jahren waren es noch 28 Rinder. Der durchschnittliche Bestand an Schweinen stieg seit 2010 von 85 auf 112 Tiere an. Bei Schafen wuchs der Bestand im Vergleichszeitraum von 27 auf 33 Tiere und bei Ziegen von 8 auf 12 an, geht aus den Daten der Statistiker hervor.

Der Trend zu weniger Betrieben aber mit größerer Betriebsgröße hält weiter an.
  • Der Trend zu weniger Betrieben aber mit größerer Betriebsgröße hält weiter an.
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Deutliche Erhöhung der Bio-Betriebe

Auch der Trend zur biologischen Bewirtschaftung hält weiter an: 22,4 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe wirtschaften nach biologischen Richtlinien, 2010 waren es noch 15,1 Prozent“, so Statistik Austria-Generaldirektor Thomas. Jeder dritte Biohof befindet sich in Niederösterreich. "Wir gehen davon aus, dass der Trend zu Biolandbau weiter anhalten wird. Schon jetzt sind wir an der Spitze der Europäischen Union – mit einem Anteil von über 26 Prozent biologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Nutzfläche", zeigt sich der Landwirtschaftsminister erfreut. 

"Der Strukturwandel ist in allen wirtschaftlichen Bereichen Realität. Seit Beitritt zur EU ist es aber gelungen, ihn zu verlangsamen", so Totschnig. Die Ergebnisse des Berichtes würden den österreichischen Weg, den Schwerpunkt auf die bäuerliche Familienbetriebe zu legen, bestätigen. Mit der neuen "Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023“ und den aktuellen Unterstützungsmaßnahmen sollen die Bäuerinnen und Bauern weiterhin unterstützt werden.

Auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser zeigte sich erfreut: „Die heimische Landwirtschaft ist klein strukturiert, familiengeführt, geprägt von einem hohen Anteil an frauengeführten Betrieben und einer starken Bio-Produktion. All das gibt uns, gerade in Zeiten wie diesen, Resilienz und Krisensicherheit“.

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