Führungskräftebarometer
Politik soll auf Wirtschaft und Bildung setzen

- Thomas Arnoldner, Präsident des Management Clubs, (re.), Silvia Grünberger, Managing Partner von Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner, Paul Eiselsberg, Senior Research Director bei IMAS International
- Foto: Katharina Schiffl
- hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt
Das CEO-Stimmungsbarometer 2024 zeigt, dass die Anforderungen an Führungskräfte in Österreich gestiegen sind, insbesondere aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage. Vor allem gestiegene Bürokratie, aber auch der Personal- und Fachkräftemangel macht ihnen zu schaffen.
ÖSTERREICH. In einer von Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner im Auftrag vom Management Club durchgeführten Umfrage wurden 104 Vorstände und Geschäftsführer zu ihrer Stimmung befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anforderungen an Manager in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen sind, was auf eine multifaktorielle Situation zurückzuführen ist: überbordende Bürokratie, oder die Notwendigkeit, auch auf sozialen Medien präsent zu sein, um nur einige zu nennen. Als bedeutende Eigenschaften besonders wichtig sind soziale Kompetenzen wie Führung und Kommunikation. Als größte Herausforderungen werden Bürokratie, gesetzliche Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel gesehen. Steigende Kosten hingegen rangieren nicht unter den dringendsten Herausforderungen. Auch die strategische Ausrichtung der Unternehmen steht im Fokus.
Forderungen an die Politik
Österreichs Top-Manager sehen zwar mittel- bis langfristig positive Perspektiven, doch fordern sie eine Politik, die wirtschaftliche Themen und Bildung in den Vordergrund stellt. Führungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz sind aktuell die wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte, während Fachkompetenz weniger im Vordergrund steht.
Traditionelle und digitale Medien spielen gleichermaßen eine wichtige Rolle, wobei LinkedIn als führendes Social-Media-Netzwerk hervorsticht. Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Wirtschaftselite und der aktuellen Entwicklung in Österreich.
Mut machen statt Angst schüren
Silvia Grünberger, Managing Partner von Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner, merkt an, dass Wettbewerbsfähigkeit und der Wirtschaftsstandort in Österreich zentrale Themen sind. Sie betont die Notwendigkeit von Führungskräften, die Verantwortung übernehmen, Mut zu machen und nicht Angst zu schüren. "Es ist jedoch erfreulich, dass auch langfristige Themen wie Digitalisierung und Unternehmenskultur weiterhin hohe Priorität genießen“, so Thomas Arnoldner, Präsident des Management Club. Auch erfreulich sei, dass die Stimmung für die Zukunft trotz großer Herausforderungen positiv ist - ein wichtiger Faktor nicht zuletzt für die Investitionstätigkeit der Unternehmen in Österreich.
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