Top-Manager Günter Geyer schlägt eine besondere Förderung für Pflegekräfte vor.

Geyer: "Wir wollen allen Menschen, die im Pflegebereich tätig sind, Anerkennung und Respekt zollen." | Foto: Arnold Burghardt
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  • Geyer: "Wir wollen allen Menschen, die im Pflegebereich tätig sind, Anerkennung und Respekt zollen."
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Noch bis zum 30. Oktober läuft die Anmeldung für die Initiative "PflegerIn mit Herz". Wir haben dazu mit dem Mann gesprochen, der den Verein „PflegerIn mit Herz“ vor sieben Jahren ins Leben gerufen hat: Günter Geyer. Der Aufsichtsratschef des internationalen Versicherungsriesen Vienna Insurance Group und Vorstandschef des Wiener Städtischen Versicherungsvereins ist davon überzeugt, dass das Thema Pflege weiter an Brisanz gewinnen wird.

Es geht um Anerkennung und Respekt

"In rund zehn Jahren werden knapp zwei Millionen Österreicher älter als 65 Jahre sein. Dazu ändern sich die Familienstrukturen. Die Großfamilie existiert bald nicht mehr. Daher sollte sich jeder die Frage stellen, wie man für den Fall, dass man selbst Pflege benötigt, vorsorgt."

Mit der Initiative "PflegerIn mit Herz" verfolgt Geyer zwei Anliegen: "Erstens wollen wir damit allen Menschen, die im Pflegebereich tätig sind, Anerkennung und Respekt zollen. Und zweitens wollen wir die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Pflege hervorheben." Denn im Pflegebereich herrscht Personalmangel.

Die Caritas und das Hilfswerk Österreich sprachen vor Kurzem sogar von einem "Personalnotstand" und mahnten eine Pflegereform ein. Konkret werden laut den beiden Organisationen bis 2050 rund 40.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.

Günter Geyer: "Besondere Förderung"

Geyer fordert in diesem Zusammenhang eine Aufwertung der Pflege im Rahmen der Gesundheitsberufe. Ältere arbeitslose Personen wiederum könnten für die Pflege umgeschult werden, um den akuten Personalmangel zu dämpfen. Zudem schlägt er vor, dass Menschen, die in der Pflege tätig sind, eine "besondere Förderung", etwa in Form von Steuererleichterungen, erhalten.

Vor allem aber hat Geyer auch jene Menschen im Auge, die Familienangehörige pflegen. Dass die Zeit für die Pflege von Angehörigen ab einer bestimmten Pflegestufe für die Pension angerechnet wird, wie dies neulich der Gemeindebund vorgeschlagen hat, unterstützt Geyer. "Die Abschaffung des Pflegeregresses war gut. Die Politik und die Gesellschaft sollten jetzt aber nicht das Bild vermitteln, dass man dadurch die alten pflegebedürftigen Menschen ins Altersheim abschieben soll."

Mehrheit will zu Hause betreut werden

84 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden laut Hilfswerk aktuell zu Hause betreut, der Großteil von Angehörigen (45 Prozent), gefolgt von mobilen Diensten (32 Prozent). 5,2 Prozent nutzen eine 24-Stunden-Betreuung. Die Mehrheit wolle auch weiterhin zu Hause betreut werden, wie Geyer betont. "Pflegende Angehörige" sind deshalb auch eine eigene Kategorie der Kampagne "PflegerIn mit Herz".

Besucher der großen Preisverleihungsgala im Dezember auf dem Wiener Erste Campus sollten laut Geyer einige Taschentücher mitnehmen. "Die Verleihungen sind immer sehr emotional."

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