Trotz Koppelungsverbot
WhatsApp will deine Daten an Facebook weitergeben

Auch in Österreich ist WhatsApp der meist genutzte Messengerdienst. Das könnte sich künftig ändern. | Foto: Pixabay
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  • Auch in Österreich ist WhatsApp der meist genutzte Messengerdienst. Das könnte sich künftig ändern.
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In den nächsten Tagen werden WhatsApp-User aufgefordert, ihre Zustimmung zu den neuen Datenschutzrichtlinien bis 8. Februar zu erteilen. Wer zustimmt, willigt ein, dass seine Daten –Telefonnummer, IP-Adresse und allgemeine Nutzungsdaten – ab dann an WhatsApp-Eigentümer Facebook weitergegeben werden. Experten sehen diese Vorgangsweise äußerst kritisch. Indes verzeichnet der alternative Messengerdienst Signal einen wahren Ansturm.

ÖSTERREICH. Mit mehr als zwei Milliarden Nutzern ist WhatsApp der meist genutzte Messengerdienst. Mit dem aktuellsten Update des 2009 gegründeten und 2014 von Facebook gekauften Messengers WhatsApp macht die Facebook-Tochter auf eine wesentliche Änderung aufmerksam: Ab 8. Februar werden Daten mit Facebook geteilt, Nutzer müssen dafür ihre Zustimmung geben – andernfalls können sie WhatsApp nicht mehr verwenden, allerdings nur außerhalb der EU, wie es am Freitag hieß. Inhalte und Nachrichten, die via WhatsApp geschickt werden, sind davon nicht betroffen – sie sind verschlüsselt, Facebook hat darauf keinen Zugriff, hieß es. 

Grünes Licht für Werbung auf WhatsApp

Damit werde über WhatsApp künftig auch Werbung ausgespielt. Bisher wurden die Daten zwischen WhatsApp und Facebook nicht ausgetauscht. Mit diesem Schritt wird der Fokus auf Geschäftskunden wohl verstärkt. 

Wechsel zu anderen Diensten oft nicht einfach

Als Alternative kann man zu anderen Messenger-Diensten wechseln, wie etwa Signal oder Threema. Beide Dienste, die ähnlich viele Funktionen wie WhatsApp anbieten, legen viel Wert auf Sicherheit und Datenschutz – die Datenschutzrichtlinie von Signal ist auch deutlich überschaubarer als jene von WhatsApp. Jedoch ist der Umstieg nicht immer einfach – schließlich muss man seine Kontakte ebenfalls zum Umstieg bewegen.

Kritik von Datenschützern

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte, Johannes Caspar, prüft derzeit den Sachverhalt. Er hatte bereits gegen die Zusammenführung von Daten der Facebook-Unternehmen geklagt: Die Informationen, die der Nutzer über die Zusammenarbeit und den Datenaustausch innerhalb des Konzerns erhält, seien überaus intransparent. Das Ziel von Facebook, die Daten der Nutzer unternehmensübergreifend zu verwenden, könne weder durch ein Konzernprivileg, das die DSGVO nicht kennt, noch durch eine Einwilligung der Nutzer gerechtfertigt werden. Jedenfalls dann nicht, wenn die Nutzer keine andere Wahl haben, als den Datenschutzrichtlinien zuzustimmen oder eine Löschung des Kontos in Kauf zu nehmen. "Wir werden uns bezüglich dieser Fragestellung abermals mit der Aufsichtsbehörde in Irland in Verbindung setzen", kündigte er gegenüber heise.de an. 

Datenschutzverordnung sieht "Koppelungsverbot" vor

Für Karl Gladt von der Internet-Ombudsstelle stellt sich die Frage, dass, wenn jemand vor die Wahl gestellt werde, dass er seine Einwilligung erteilen muss, um den Dienst zu nutzen, dies unter ein Koppelungsverbot heißt diskutiert werde, weil die Datenschutzverordnung ein solches vorsieht: "Eine Einwilligung darf nicht daran gekoppelt werden, dass ich nur bei Erteilung der Einwilligung den Dienst zur Verfügung stelle", so Gladt. Die Vorgangsweise, dass man den Dienst bei Verweigerung der Datenweitergabe abdreht, sei also rechtlich nicht einwandfrei. Ausjudiziert sei diese Frage nicht, die EU könne sich seit Jahren nicht auf eine gemeinsame Linie einigen.

Ansturm auf Signal

Inzwischen verzeichnet der Messenger-Dienst Signal einen wahren Ansturm an Nutzern, da bereits viele sich von WhatsApp verabschiedet haben. Der Zulauf hat für kurze Zeit sogar Signals Anmeldeverfahren überlastet. Signal ermöglicht verschlüsselte Textnachrichten, sondern auch ebenso gesicherte Sprach- und Videoanrufe. Seit Dezember unterstützt Signal auch verschlüsselte Video-Gruppenanrufe, also mit mehreren Personen gleichzeitig. Zunächst können bis zu fünf Teilnehmer vollständig verschlüsselt per Video telefonieren, bald sollen es mehr werden. 

Nutzt du WhatsApp?

Hier gehts zur Internet Ombudsstelle 
Hier gehts zur Datenschutzrichtlinie von WhatsApp

Auch in Österreich ist WhatsApp der meist genutzte Messengerdienst. Das könnte sich künftig ändern. | Foto: Pixabay
Facebook will mit den Nutzerdaten von WhatsApp Werbung ausspielen. | Foto: Pixabay

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