„Explosion im Freibad Frauental“ - Abschnittsübung des Feuerwehrabschnittes Laßnitztal

Übungen bringen wichtige Erkenntnisse - Rasche und richtige Erstversorgung entscheidet im Ernstfall oft über Leben und Tod | Foto: JS
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Die Alarmmeldung bei der diesjährigen Abschnittsübung des Feuerwehrabschnittes Laßnitztal lautete „Explosion im Freibad Frauental mit Chlorgasaustritt“. In dieser Übung waren nicht nur die acht Feuerwehren des Abschnittes III, sondern auch das Rote Kreuz und das Österreichische Bundesheer eingebunden. Ausgearbeitet und koordiniert wurde sie von der FF Frauental unter der Leitung von HBI Bernd Kiefer.

Knapp nach 18 Uhr wurden die Feuerwehren Frauental, Freidorf und Schamberg mittels Sirene zum Einsatzort Freibad Frauental alarmiert.
Bei der Erkundung durch Übungsleiter HBI Bernd Kiefer wurde festgestellt, dass es bei Schweißarbeiten zu einer Explosion und in weiterer Folge zu einem Austritt von Chlorgas kam.
In Summe wurden acht Personen als vermisst gemeldet. Zudem befanden sich zu dieser Zeit auch 17 Mann des Österreichischen Bundesheeres auf Zeltwoche am Gelände des Freibads, welche bereits über starken Husten und Erbrechen klagten.

Umgehend wurden die Wehren des Abschnittes Laßnitztal nachalarmiert und ebenso ein Großalarm für das Rote Kreuz Deutschlandsberg. Zudem wurde auch die Lehrkompanie des Sanitätszentrum Süd Graz, die sich zu Übungszwecken in Frauental befand, zur Unterstützung angefordert.

Vor Ort wurde das neue Einsatzleitfahrzeug (ELF) vom Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg eingesetzt. Besetzt wurde die Übungsleitung mit insgesamt elf Personen, bestehend aus den verschiedenen Wehrmitgliedern des Abschnittes. Um die Unfallstelle wurde eine Sperrzone eingerichtet, zusätzlich wurde durch einen Atemschutzträger ein Hydroschild direkt neben der Chlorgasaustrittsstelle aufgestellt, um das Gas „niederzuschlagen“.

In der Zwischenzeit rüsteten sich die Atemschutztrupps, um nach den vermissten Personen zu suchen. Während die Atemschutzträger in den Gefahrenbereich vordrangen, wurden die Soldaten aus dem Zeltlager versorgt. Dazu musste zur Dekontaminierung die Kleidung abgelegt werden, wurden in Decken gehüllt und anschließend vom Roten Kreuz bzw. von den Kameraden der Sanitätslehrkompanie versorgt.

Nach und nach konnten die vermissten Personen von den Atemschutzträgern gerettet und an das Bundesheer/Rotes Kreuz übergeben werden, welches die zu Versorgenden dann in die Sanitätshilfsstelle brachten. Dort wurden sie von den Ärzten entsprechend behandelt. Eine Sanitätshilfsstelle (SanHiSt) wird bei Großschadensereignissen oder Veranstaltungen eingerichtet, um eine rasche und wirkungsvolle Versorgung zu gewährleisten. Durch die Übungsleitung wurden auch das GSF aus Lebring sowie zwei Rettungshubschrauber (rein fiktiv) angefordert.
In Summe wurden 25 verletzte Personen gerettet und versorgt, die letzte Person wurde rund 45 Minuten nach Alarmierung an die Hilfskräfte übergeben. An der Übung waren 16 Feuerwehrfahrzeuge mit 95 Personen, vier Sanitätslastkraftwagen vom Bundesheer mit 32 Personen sowie fünf Rettungsfahrzeuge mit 27 Personen beteiligt. 17 Grundwehrdiener und sieben Zivilisten verkörperten die verletzten Personen.

Bei der Schlusskundgebung bedankte sich Übungsleiter HBI Bernd Kiefer bei den mehr als 170 Übungsteilnehmern für die tatkräftige Mitarbeit. Ein besonderer Gruß erging auch noch an die Ehrengäste Primarius MR Dr. Herwig Bertuch, Oberstarzt vom Bundesheer, leitenden Notarzt OA Dr. Meinhard Rief, Ausbildungsreferent RR Herbert Palfner, OBR Helmut Lanz, ABI Rudi Hofer und Bürgermeister Bernd Hermann.

Text und Foto(s): Josef Strohmeier

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