Offene Ateliertür bei Grete Faßwald
1.100 Grad im Glasofen

Glasblasen - leicht wie das Aufblasen eines Kaugummis?
  • Glasblasen - leicht wie das Aufblasen eines Kaugummis?
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

STAINZ. - Es ist jedes Mal eine Faszination, der Glaskünstlerin Grete Faßwald bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Am vergangenen Samstag bestand erstmals im heurigen Jahr die Gelegenheit dazu, am Tag der offenen Ateliertür hatte sie ihren Glasofen aufgeheizt. Was diesmal – ansonsten Usus – nicht möglich war: die Besucher mit einem Kuchen oder einem Glas Prosecco zu bewirten.
Bereits am Vorabend wurde der Glasofen mit Gas aufgeheizt, am Samstagvormittag war er auf Betriebstemperatur. In seinem Inneren wabberte die flüssige Glasmasse aus etwa 25 Kilo verflüssigtem Glas. „Das ist ein 96-er-Glas“, erklärte die Glaskünstlerin, dass die Masse dieselbe Ausdehnung wie das für die Färbung in gemahlener Form verwendete Farbglas haben muss. Zur Erklärung: Farben werden in einem eigenen Arbeitsgang beigemischt.
Mit der so genannten Pfeife wird der Kölbl (Glastropfen) aufgenommen, um ihn je nach der gewünschten Form dünner oder dicker auszublasen. Meist umfasst die Gestaltung mehrere Arbeitsschritte, sodass das Werkstück zwischenzeitlich verwärmt (im Glasofen aufgeheizt) werden muss. Zum Trennen des Werkstücks von der Pfeife und zur Ausgestaltung der Öffnung wird das Hefteisen verwendet. Normalerweise geschieht dieser Vorgang in Teamarbeit, durch eine Halterung kann Grete Faßwald diese Arbeit im Alleingang erledigen. Ist ein Werkstück fertig, kommt es zur behutsamen Auskühlung in den 500 Grad heißen Kühlofen.
„Heute habe ich die Vorbestellungen abgearbeitet“, hatte sich die Glaskünstlerin diesmal auf Exponate für die Osterzeit konzentriert. Am Nachmittag schaute Doris Rudlof-Garreis von Radio Steiermark mit ihren Kinderreportern vorbei, um Antworten auf „heiße“ Fragen zu bekommen. Die Reihe der offenen Ateliertür am ersten Monatssamstag findet – so Corona will – am Karsamstag ihre Fortsetzung.

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