80 Jahre Gasselsdorfer Umfahrung
Seit dem Jahre 1938 wird der Verkehr am Ortszentrum von Gasselsdorf vorbeigeführt. Der Verlauf der alten Bezirksstraße führte zuvor durch den Ort, vorbei an der Scherrer-Kapelle und am E-Werk, gelangte man über einen Damm und zwei Holzbrücken zur Bahnübersetzung der Sulmtalbahn.
Die Sulm führte zu dieser Zeit jährlich bis zu 20 Mal Hochwasser. Die beiden Holzbrücken wurden immer wieder beschädigt, besonders arg im Jahre 1937. Die Verlegung der Bezirksstraße und die damit verbundene Errichtung einer einzigen stabilen Brücke über die Schwarze Sulm sollte dieses Problem lösen. Mit der Trassierung der neuen Straße (das Teilstück der heutigen L 605 von der Dorfkapelle Gasselsdorf bis zur Sulmtalbahn), die die Hofäcker der Bauern durchtrennte, hatte man natürlich keine Freude. Ein tiefer Einschnitt bis zur Brücke und die Aufschüttung eines Dammes bis zur Eisenbahn waren notwendig. Auf der Brückentafel war die zulässige Belastung mit „1 Straßenwalze 18.000 KG, 1 Lastkraftwagen 12.000 KG“ limitiert vorgegeben. Beim „Hochwasserschauen“ im Mai 1938 konnten sich die Gasselsdorfer von der Standfestigkeit der halbfertigen neuen Sulmbrücke überzeugen. Im Zweiten Weltkrieg war diese strategisch wichtige Brücke monatelang vermint. In den frühen 90er-Jahren entschloss man sich nach Häufung von schrecklichen Unfällen im Brückenbereich zur höchstnotwendigen Generalsanierung. Am heutigen Geländer fehlt seither die Brückentafel aus Messing, die jetzt den Eingang der Straßenverwaltung in Eibiswald ziert.
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