Neue Diesellok für Flascherlzug
Ankunft am Bahnhof Stainz: Freitag, 10.56 Uhr

Anlieferung der D8 auf dem Tieflader | Foto: Langmann
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Der Stainzer Flascherlzug hat für die bevorstehende Saison eine neue Lok bekommen. Die Aufrüstung auf ein stärkeres Gefährt war dringend notwendig.

STAINZ. Angeliefert wurde die frühere Diesellok D8 der Zillertalbahn per Tieflader bereits am Donnerstag. Die eigentliche Schwerarbeit wurde dann am Freitag in Angriff genommen. Wobei es der Begriff "Schwerarbeit" recht gut trifft, denn die 600 PS starke dieselhydraulische Lok mit vier Achsen bringt es auf satte 36 Tonnen Dienstgewicht. Sie wurde 1967 vom Hersteller Orenstein & Koppel produziert und nach Tirol ausgeliefert, wo sie bis vor etwa zehn Jahren in Betrieb stand.

Nur noch wenige Sekunden | Foto: Langmann

Im Ausgleich zur D8 wurde die in Stainz im Dienst stehende ungarische Raaba-Lok nach Kismaros im ungarischen Kreis Pest abgegeben. Ihre 200 PS waren ganz einfach nicht ausreichend, um den Flascherlzug effizient ziehen zu können. In Ungarn wird sie bei der örtlichen Waldbahn umgehend gute Dienste leisten.

Alte Loks werden rar

„Es war ziemlich die letzte Chance, eine passende Diesellok zu finden“, war das Verhandlungstrio Markus Mandl, Helmut Poglitsch und Markus Moser ein Jahr lang intensiv bemüht, mit der Zillertalbahn ins Geschäft zu kommen. Das Angebot an rollendem Material für 760-mm-Gleisanlagen ist rar. Es wird immer schwieriger, an derartige Gerätschaften heranzukommen: Zum einen wird schon seit langem nichts mehr produziert und es gibt keine Ersatzteile, zum anderen nutzen Eigner ihre Maschinen bis zum letzten Drücker aus.

Präzise Feinarbeit

Die Überstellung vom Tieflader auf das Gleis war Präzisionsarbeit vom Feinsten. Zwei Felbermayr-Kräne mit einer Traglast von 90 bzw. 60 Tonnen waren dazu notwendig. Zunächst wurde vorne und hinten eine Traverse unter die Diesellok geschoben. In etwa sechs Metern Höhe wurde ein Abstandhalter in der Länge der Traverse montiert, um keine seitlichen Kräfte zuzulassen.

Hier ist die Technik recht gut erkennbar | Foto: Langmann
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Dann begann im Zusammenspiel der Kranführer Zoran Ignac und Harald Eberl das vorsichtige Abheben vom Tieflader und das langsame Annähern an die Geleise.

im Schwebeanflug auf die Geleise | Foto: Langmann

Um 10.56 Uhr schließlich die Vollzugsmeldung: Die Lok steht! Angeschaltet wurde sie noch nicht, dazu sind vorher Wartungs- und Servicearbeiten notwendig.

Abfahrt im April

Bis zum Flascherlzug-Saisonstart am 9. April wird sie aber mit Sicherheit zur Verfügung stehen. Für 2022 gilt eine neue Regel: Die Dampflok 764-007 wird sonn- und feiertags, die neue Diesellok wochentags eingesetzt. „2019 war von der Frequenz das bisher beste Jahr“, freute sich Zugwirt Harald Florian-Schaar über den Zugang. Denn: „Der Flascherlzug ist von hoher touristischer Bedeutung.“

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