Sonderausstellung im Jagdmuseum Schloss Stainz
Auf der Jagd mit Diana und Aktäon

Sonderausstellung als Umsetzung eines lang gehegten Wunsches von Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger
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  • Sonderausstellung als Umsetzung eines lang gehegten Wunsches von Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Österreichpremiere: Erstmals wird eine Sonderausstellung zum Thema „Frauen in der Jagd“ gezeigt. „Es beschäftigt uns schon seit fünf Jahren“, lässt Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger gelten, dass dem Thema in der Öffentlichkeit in jüngster Zeit verstärkte Aufmerksamkeit zukommt. Der Schau geht es aber nicht, Frauen auf dem Silbertablett zu präsentieren, sondern ihre gleichberechtigte Rolle als Jägerinnen darzustellen. „Es hat auch Wilderinnen gegeben“, spricht er ein Metier an, das vor allem den Männern zugeschrieben wird. Ein Vergleich zu heute: Etwa dreißig Prozent beträgt der Frauenanteil in den Vorbereitungskursen zur Jagdprüfung.
Gleich im Eingang begegnet dem Besucher als 3-D-Nachbildung aus dem Schloss Eggenberg die Jagdgöttin Diana. Dabei findet sich mit Zeus-Tochter Artemis, der Herrin über Wälder und den Jahreslauf, bereits in der griechischen Antike eine Frau als Sinnbild für die Jagd. Erst später erfolgte eine Gleichstellung der griechischen Herrscherin über den Wald mit der römischen Göttin der Jagd. Im 15. Jahrhundert, als antike Themen verstärkt in den Vordergrund rückten, traten beide als Symbolgestalten in den Blickpunkt. Weitere dreihundert Jahre später wurden Artemis und Diana als ineinander verwobene Gestalten als Gegenentwurf zum realen Leben der Frau dargestellt.
In der praktischen Ausübung der Jagd mutete man der Frau durchaus eine Sonderstellung zu. So wurden leichtere Waffen (etwa der Tschinken, ein Radschlossgewehr) entwickelt, die Frauen wendeten sich speziellen Jagdarten (etwa der Beizjagd mithilfe eines Greifvogels, dem Fuchsprellen als Jagdschauspiel oder der Hetzjagd unter Zuhilfenahme von Beutegreifern) zu und auch die Ausrüstung (etwa Sattelarten, Bekleidung oder Sicherheitsschürze) folgte einer femininen Entsprechung. In Bild und Beschreibung treffen wir in der Sonderausstellung auf Maria Theresia, Kaiserin Sisi und Greta Luise von Einem.
Trifft die Zuschreibung „weiblich“ und „schwach“ schon im menschlichen Umfeld nicht zu, verkehrt sie sich im Tierreich in ihr Gegenteil. Es sind zumeist die Weibchen, die sich fortpflanzen, die Regeln für die Auswahl des Partners bestimmen und auch die Aufzucht übernehmen. Sie haben dabei keinen Selektionsdruck, besonders attraktiv zu sein. „Sie sind die Hüterinnen des Fortpflanzungspotenzials“, nennt Karlheinz Wirnsberger diesen biologischen Tatbestand, der in der Ausstellung an Tierarten wie Auerwild, Steinmarder, Hirsch, Reh oder Schwarzwild dargestellt wird.
Einen künstlerischen Volltreffer bietet die Schau mit Werken des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh (79), der in seinen monumentalen Gemälden des Zyklus‘ Diana und Aktäon den Spannungsbogen zwischen weiblicher Macht und Verletzlichkeit durch den Frevel des Jägers zum Ausdruck bringt.
Die Sonderausstellung öffnet sich am 1. Juli und ist bis 30. November 2021 (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr) zugänglich.

Sonderausstellung als Umsetzung eines lang gehegten Wunsches von Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger
In der Schau sind 13 Gemälde von Gerald Brettschuh zu sehen
Die Jagdkleidung (hier von Greta Luise von Einem) wurde dem Soldatenrock nachempfunden
Unscheinbarer in der Erscheinung, aber effektiv in der Fortpflanzung
Wer sagt's denn: Die Woche agiert auch weidmännisch
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