Dachbodentheater Stainz
Autor und Festivalgründer Folke Tegetthoff als Erzähler

Schicksal liegt in der eigenen Hand
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Im Rahmen des Austrian International Storytelling Festivals machte Folke Tegetthoff Station in Stainz. In seiner Erzählung ging es ihm um das Hören und Zuhören.

„Wir sind stolz über das Kommen“, freute sich Bibliotheksleiterin Bianca Angerer in ihrer Begrüßung, als Station des Austrian International Storytelling Festivals, das vom 23. Mai bis 2. Juli durch die Steiermark und Niederösterreich tourt, ausgewählt worden zu sein. Zur Information: Das Festival der Erzählkunst wurde 1989 von Folke Tegetthoff ins Leben gerufen, mittlerweile nehmen daran rund drei Dutzend Künstler in den Bereichen Deutsch, Englisch, Musik und Nonverbal teil. Im Dachbodentheater stand Folke Tegetthoff „himself“ auf der Bühne, um sich über das Wunder des Zuhörens auszusprechen. Stainz war, wie der Künstler verriet, Halt Nummer 35 im Rahmen des Festivals.

Hören ist nicht gleich Zuhören

Sein Einstieg in das Thema: Jeder ist erfolgreich! Diesen Menschen im Beruf, im Verein oder in der Familie ist eines gemein: Sie wollen ein Ziel erreichen, sich auf den Weg machen. „Selbst beim Baby ist das zu erkennen“, fokussierte er das Erzählen und das Zuhören als wichtige Faktoren. Und weiter: „Zuhören ist Zeit, Achtung und Respekt schenkten“, brachte er die Kommunikation als entscheidende Basis ins Spiel. Und eben hier seien Hören (alles, was die Hörmuschel erreicht) und Zuhören (alles, was wahrgenommen wird) unabdinglich. Was, schränkte er ein, in einer lauten, auf Bilder ausgerichteten Welt nicht immer leicht sei. Dennoch: Ohne be-, verarbeiten und verstehen – zusammengefasst wahrnehmen - funktioniere Kommunikation nun einmal nicht. Nur so könne der Einklang zwischen Herz und Gehirn hergestellt werden. Im Mittelpunkt dabei stehe immer eine Geschichte. „Etwas von sich geben steigert die Aufmerksamkeit“, brachte der Autor hier das Wechselspiel zwischen Märchen und Wahrheit ins Spiel. Genauer gesagt: die durch ein Märchen verbrämte eigene Wahrheit.

Entscheidend ist das Zugehen auf den Nächsten

„Jeder hat eine phantastische Geschichte“, sagte er den Zuschauern auf den Kopf zu, ihre Geschichte zu kennen. Und tatsächlich: Er sprach vom Ohr als dem ersten im Mutterbauch entstehenden Organ des Menschen, von der Entwicklung des Körpers und von der Fähigkeit des Babys, weibliche Stimmen zu erkennen. „Wir haben es bloß nicht wahrgenommen“, sah er sich in seiner Meinung bestätigt, die Geschichte aller Gäste gekannt zu haben. Aus der Entwicklung des Ohrs als erstem Organ folgerte er, dass Hören ganz einfach der bedeutendste Sinn sei. Die Kommunikation habe sich allerdings mehr und mehr vom Hören auf das Schauen (Beispiel Smartphone, das gerade einmal zu zwanzig Prozent für das Telefonieren verwendet wird) verlagert. In jedem Fall bleibe aber die Aussage aufrecht, dass das Zugehen auf den Nächsten und nicht eine geltende Vorschrift der wichtigste Punkt für den Erfolg ist.
Auch das gibt es bei einem Erzähler: Folke Tegetthoff – um eine Zugabe gebeten – gab das Kräutermärchen vom Allheilmittel Dill zum Besten.

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