Pensionistenverband OG Frauental
Besichtigung der Sendeanlage Dobl

Die Frauentaler PensionistInnen vor dem über 1000PS starken Notstromdieselmotor-der mit Druckluft gestartet wurde.
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  • Die Frauentaler PensionistInnen vor dem über 1000PS starken Notstromdieselmotor-der mit Druckluft gestartet wurde.
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Der Ausflug, zu dem der Pensionistenverband OG Frauental einlud führte nach Dobl, wo die Besichtigung des Senders inklusive der Anlage auf dem Programm stand.
FRAUENTAL. Dazu konnten Reiseleiter Alois Perko und sein Stellvertreter Horst Katritschenko neben den Mitgliedern auch Vorsitzender Gerhard Fink, sowie Stv. Anton Prattes mit Gattin in der Mitte herzlich willkommen heißen.
Nach einer kürzeren Fahrstrecke führte die Fahrt in die Marktgemeinde Dobl zum ehemaligen Sendegebäude. Begrüßt wurden sie von Hubert Tschugmell und Peter Kalcher, die professionell die Technik erklärten.

Interessante Besichtigung

In diesem Gebäudekomplex befindet sich auch ein Museum, wo die damalige Mittelwellen-Sendertechnik besichtigt wurde. Ebenso hat man damals schon eine Notstromeinrichtung zur Verfügung, mit einem Acht-Zylinder Schiffsdieselmotor konnte man neben den Sendebetrieb auch den Ort Dobl damals mit Strom versorgen.

Sehenswertes Museum

In der denkmalgeschützten Anlage befindet sich ein technisches Juwel, das in Europa wohl einzigartig erhalten ist. Die historische Mittelwellen-Sendeanlage wird durch den gegründeten Museumsverein Sender Dobl der Öffentlichkeit zugänglich. Motoren und Antriebsfeder des Museums sind Hubert Tschugmell und Peter Kalcher, die mit Unterstützung der Gemeinde Dobl als Objektbesitzer in die bewegte Geschichte des Rundfunksenders blicken lassen.

 Sendermast mit 156 m Höhe als höchstes steirische Bauwerk

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg von den Nazis zu Propagandazwecken geplant, nahm der Sender 1941 auf 886 kHz mit 100 kW seinen Sendebetrieb auf. Der Sender Dobl strahlte in den südosteuropäischen Raum. Nach der Eröffnung waren in der Anlage 24 Personen beschäftigt.
„In Dobl wurde nie produziert, sondern immer nur gesendet“, erklärt Tschugmell, und das unter dem NS-Regime bis 1945. Eine Sprengung des Senders zu Kriegsende wurde ebenso erfolgreich verhindert, wie der Abtransport durch die Russen. Die Anlage wurde durch die britische Besatzung der BBC übergeben, mit Unterzeichnung des Staatsvertrages übernahm der ORF, der noch bis 1984 von Dobl aus auf Mittelwelle sendete. 1988 kaufte die Gemeinde den Sender, 1995 zog das erste Privatradio, die Antenne Steiermark ein und machte Dobl über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Mit dem Auszug der Antenne in 2015 wurden viele Überlegungen für eine Nachnutzung angestellt. Dank der Beharrlichkeit und des ehrenamtlichen Engagements der beiden Fernmeldetechniker bleibt die Anlage funktionstüchtig und der Senderaum mit seiner historischen Einrichtung, der 1.050 PS starke und sechs Tonnen schwere Dieselmotor Baujahr 1939,der übrigens mit  einer 30bar Druckluftanlage – wie sich die Frauentaler Pensionisten überzeugen konnten – gestartet wird, die Antenne-Einrichtung, sowie sehenswerte Sammlungen rund um Radio und Sendebetrieb über den Museumsverein der Nachwelt erhalten.
So befinden sich neben einem eingerichteten Antenne-Sendestudio aus der Anfangszeit auch alte Radioapparate, Telefonapparate- und Fernmeldesammlung aus den Zwanziger-Jahren, eine Radiowerkstätte, bis hin zu einer technikhistorischen Bibliothek, wo die alte Röhrentechnik erlebbar gemacht wird.
Beeindruckt von längst vergangener Sendetechnik dankten die Frauentaler Pensionisten, bevor es zum gemütlichen Teil zum Buschenschank Leitinger vlg. Klinger nach Deutschlandsberg ging. Bei ausgezeichneter Bewirtung durch die Fam. Leitinger ließ man den Halbtagesausflug gebührend ausklingen. Vorsitzender Gerhard Fink dankte den PensionistInnen für die Teilnahme, Alois Perko und Horst Katritschenko für die Organisation und Buschauffeur Werner für die sichere Fahrt zurück nach Frauental.

Text u Fotos Josef Strohmeier

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