TZ Deutschlandsberg auf Tour.
„Die werden lachen in Pichling.“

Pension statt Irrenanstalt
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STAINZ. – Auf seiner Landpartie machte das Theaterzentrum Deutschlandsberg Station auch in Stainz. Genauer im Rauch-Hof, der mit Nachtfaltern im Scheinwerferlicht, Kopfsprüngen im nahen Badeteich und einem Schuppen als Künstlergarderobe für ein adäquates Ambiente sorgte.
Worum ging es im Stück von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs, das Regisseurin Julia Zach weststeirisch einfärbte? Um umwerfende Situationskomik, witzige Passagen und einen Möchtegern-Schauspieler, der dem auf Bänken sitzenden Publikum statt eines „l“ ein „n“ (etwa Die Nerche war’s und nicht die Nachtigann) vormachte. Die Handlung kam aber erst richtig in Schwung, als Krösus Philipp Lenzmayer seiner Nichte Fritzi finanzielle Hilfe versprach, dafür aber einen Gefallen einforderte. Gefallen? Er möchte – nein, kein Bordell – einmal ein Nervensanatorium besuchen. Was tun, wenn keine Heilanstalt zur Hand? Richtig: der Besuch in der Pension Schönner, pardon Schöller.

Pension statt Irrenanstalt

Es war in der Tat irre, was sich da in der vermeintlich geschlossenen Anstalt abspielte. Eine aufstrebende (Eigendefinition) Sängerin, die bekannte, eine Dirne zu sein, das Abbild einer akademischen Malerin, ein vom Reisefieber besessener Pensionsdirektor, eine über Gebühr neugierige Schriftstellerin und ein Duell-gieriger Major lassen Philipp Lenzmayer glauben, tatsächlich in einer Irrenanstalt zu sein. Verkompliziert wird die Lage, als sich die besagten Pensionsgäste tags darauf im Haus Lenzmayer einfinden. Aber, Entwarnung: Der Schwindel klärt sich auf und der lispelnde Schauspielaspirant findet sein „l“ wieder.
Alles in allem: Das Ensemble Johanna Aldrian, Yvonne Beck, Sepp Brauchart, Charly Diwiak, Kathrin Diwiak (stammen tatsächlich aus Pichling), Arlind Hagjija, Johanna Menzel, Lena Pöltl und Gerd Wilfing bot zwei Stunden Unterhaltung vom Feinsten, die jede Minute der Vorstellung wert waren.

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