Es weihnachtet

Ein Adventkalender mit 24 literarischen Kleinoden

Adventkalender lassen sich beliebig gestalten und befüllen. Neben Schokolade, Spielzeug, Teebeutel, Kosmetika, Sinnsprüchen und Gutscheinen eignen sich sogar Bierflaschen als elitärer Inhalt. Die Kulturinitiative Kürbis Wies hat ihren Adventkalender mit 24 „literarischen Fenstern“ bestückt. Denn kaum ein anderes Fest im Jahr wird von so vielen Gedichten und Geschichten begleitet wie Weihnachten. Die Adventcollage mit Musik wird am 3., 14. und 17. Dezember im Theater im Kürbis gegeben.

WIES. Der Adventkalender verkürzt die Zeit bis Weihnachten. Das Öffnen des Fensters ist ein täglich wiederkehrendes Ritual und stets mit einer gewissen Spannung verbunden. Überaus beliebt sind Exemplare, die man sonst nirgendwo kaufen kann. Im Theater im Kürbis bekleidet der Adventkalender heuer sogar eine Rolle. Das Publikum kann am 3., 14. und 17. Dezember miterleben, mit welchen Überraschungen dieser besondere Adventkalender beschickt ist.

"Die Fenster aus der Vergangenheit symbolisieren die Fenster des abstrakten Adventkalenders. Beim Aufmachen soll eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen."
Regisseur Karl Posch

Nostalgie trifft Moderne

Auf der Bühne hängen Fenster in unterschiedlichen Ausführungen und Größen neben- und hintereinander. Keines gleicht dem anderen. Die Scheiben sind verstaubt und zum Teil blind; vom abgewitterten Holz blättert der Lack. Eines haben die Fenster gemeinsam: an ihnen haftet die Patina der Vergangenheit. Dennoch spiegelt sich in den gläsernen Relikten eine schöne Tradition wider, die wir alle schon als Kinder an langen Winterabenden geliebt haben. Da wurde von den Erwachsenen vorgelesen und erzählt.

Es sind berührende, nachdenkliche, besinnliche, spannende, kritische, gefühlvolle aber auch lustige Geschichten und Gedichte quer durch die gesamte Literatur, die sich hinter den 24 Fenstern des abstrakten Adventkalenders verbergen. Literarische Kleinodien etwa von Ludwig Thoma, Rainer Maria Rilke, Bertold Brecht, Trude Marzik, Joachim Ringelnatz, Josef Guggenmos oder Peter Turrini.
Karl Posch, der Regie führt, hat die Textauswahl getroffen. Von ihm stammt nicht nur die Idee zu dieser Kürbis-Produktion sondern auch der überwiegende Teil der Einleitungstexte. "Das Ganze soll berühren und in Stimmung versetzen."

Spannende Erzählungen, besinnliche Worte

Rechts von der Bühne bildet ein Monitor den Kontrast zu den alten Fenstern. Nach und nach erscheinen auf dem Bildschirm die Zahlen 1 bis 24. Eingeblendet wird zudem das Thema des jeweiligen Fensters. Darunter sitzt Maria Posch und liest den Einleitungstext. Sie führt die Zuschauer zu dem Beitrag, den die Akteure Laura Thomann, Elisabeth Schuiki und Stefan Eisner in einem Bild präsentieren, das von Nina Ortner über die gesamte Bühne gestülpt wird. Die Projektion von stark entfremdeten Fotos erzeugt eine ganz eigene Stimmung und lässt das Publikum in eine vorweihnachtliche Stimmung eintauchen.

Der literarische Inhalt des Adventkalenders kreist um Themen wie Bethlehem, Herbergssuche, Licht, Frieden, Stille, Sterne, Geschenke, Schnee, Christbaum, Wünsche, Kekse, Begegnung, Engel, Wunder. Die Adventcollage wird von Julia Gruber mit vorweihnachtlichen Klängen, gespielt auf der Harfe, begleitet. Für Licht und Visuals sorgt Nina Ortner, Rupert Wiedner ist für die Technik zuständig.

Am 3. und 17. Dezember beginnt die Adventcollage "Es weihnachtet" um 17 Uhr, am 14. Dezember um 20 Uhr. Karten und Info: 0664/1615554, kuerbis@kuerbis.at, www.kuerbis.at

Diese Artikel könnten dich ebenso interessieren: