ORF-Pflanzenflüsterer Karl Ploberger in Rassach
„Ein Garten ist niemals fertig!“

Karl Ploberger signierte gern sein neues Buch
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Im Normalfall setzt der Kulturkeller der Ölmühle Herbersdorf kulturelle Impulse. Am vergangenen Freitag spannten Ulrike und Gernot Becwar den Bogen Kultur etwas weiter und holten Karl Ploberger (61), ORF-Experte in Sachen Garte(l)n, zu einem Vortrag in die Festhalle Rassach. Das Thema (auch der Titel seines jüngsten Buches): Genau so geht Bio-Garten.
Begonnen hat Karl Ploberger, wie seiner Vorstellung zu entnehmen war, als Journalist beim Kurier, der in der Folge zum ORF Oberösterreich wechselte. Als solcher startete er eine Naturgartenserie, die beim Publikum ausnehmend gut ankam. Warum Garten? „Mein Vater hatte als Bestatter mit Blumen zu tun“, verriet er, dass er seiner Großmutter bei der Gartenarbeit immer über die Schulter schaute und mit zwölf sein erstes Glashaus baute.
Der Erfolg seiner Gartensendung ließ ihn auf die Idee einer Gartenreise verfallen. „Wir waren zu zwölft in England“, verriet er, dass seine Gartenreisen zwischenzeitlich in die ganze Welt führen. Auch daheim ist er nicht untätig, sein 2.500 m2 großer Garten beherbergt Pflanzen, Blumen, Kräuter, Sträucher und Bäume in großer Vielfalt. So wurde sein Garten mittlerweile selbst zum Ziel von Besuchern.
In Powerpoint-Bildern nahm Karl Ploberger die Besucher in Rassach mit auf eine Führung durch sein grünes Reich. Pointiert, fundiert und von großer Erfahrung getragen gab er Einblick in seine Herangehensweise (zwanzig Schätze im Garten), räumte mit manchem Vorurteil auf (zwanzig Irrtümer) und streute so manchen Tipp (zwanzig Erkenntnisse) ein. Sein Blick auf alte und neue Sorten? „Es gibt nur Sorten, die dem Gärtner schmecken.“ Ton- oder Plastiktopf? „Kein Unterschied, ich setze auf Ton.“ Holz oder Metalldekor im Garten? „Egal, nur kein Plastikzeug.“
Er setzte aber auch ganz klare Ausrufungszeichen ohne Wenn und Aber. Etwa, wenn er den Komposthaufen (nur ja keine Fäulnis) als das Herzstück des Gartens bezeichnete. Oder wenn er den Teich als dazugehörig bezeichnete, bei dem man Schlangen, Kröten und Frösche akzeptieren müsse. Ein Lieblingsthema von Karl Ploberger: das Garteln ohne Garten. Konkret bestimmte er die Pelargonie (er nennt etwa 300 Arten sein eigen) zur Balkonblume der Zukunft. Und die Beeren? „Die Kirschessigfliege ist ein gefährlicher Schädling.“ Eine weitere Lieblingsblume? Die Kletterrose, bei der man aufpassen muss, dass ihr Gewicht nicht den Wirtsbaum erdrückt.
Nach dem Vortrag stellte sich Karl Ploberger den Fragen der Besucher. Mit Motiven von Blumen, Wiesen und Hecken machte er Gusto (etwa The Royal Garden Highgrove) auf die Gartenreisen 2021. Ein einprägsamer Merksatz: „Früher diente ein Garten zum Überleben, heute zum Erleben.“

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