Ein besonderes Sommertheatererlebnis in der Schlosstenne Burgstall
Ein Lachschlager rund um den „varreckten Hof“

Ein Bauernschwank mit aktueller Thematik wird ab 26. Juni in zwei Teilen in Wies aufgeboten. Die Schlosstenne mit ihrem bäuerlichen Charakter passt gut für das Ambiente des Sommertheaters. | Foto: Josef Fürbass
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  • Ein Bauernschwank mit aktueller Thematik wird ab 26. Juni in zwei Teilen in Wies aufgeboten. Die Schlosstenne mit ihrem bäuerlichen Charakter passt gut für das Ambiente des Sommertheaters.
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Ein Stück, das total humorvoll und lustig ist, hat sich der Kürbis Wies für sein diesjähriges Sommertheater auserkoren. Ein Stück, wie es zeitgemäßer nicht sein könnte. Was passiert mit dem Vieh und mit den Äckern, wenn ein Bauer aufhört? Wer macht die Landschaftspflege? Wer versorgt die alten Leute, die noch am Hof leben? Am 26. Juni, 20 Uhr, hat in der Schlosstenne Burgstall die Stubenoper „Der varreckte Hof“ von Georg Ringsgwandl ihre Premiere.

(jf). Es ist die skurrile Geschichte über eine Bäuerin. Die Katzeljagerin bewirtschaftet ihren Hof allein. Doch irgendwann ist sie körperlich und geistig nicht mehr in der Lage dazu. Der kleine Hof, der bis vor kurzem noch Lebensinhalt und Existenzgrundlage war, verfällt immer mehr. Die Witwe hat zwei Kinder. Tochter Gerlinde ist Lehrerin und mit Günther, einem Computerfirmamanager verheiratet, Sohn Rupert ist als Naturschutzbeauftragter in der Bezirkshauptmannschaft tätig. Weder Sohn, Tochter und Schwiegersohn haben Zeit, um sich um die Bäuerin zu kümmern.
Da schmiedet man eine glorreiche Idee: Eine Ostlerin soll die Pflege der Mutter( – ist sie dement oder tut sie nur so? – übernehmen. Mit Svetlana wird eine Hilfskraft aus Moldawien wird engagiert. Doch der Umgang mit der Katzeljagerin ist nicht so einfach, denn sie ist ein eigener Charakter. Sie hat einen Plan und verfolgt ein Ziel: „Dass der Hof weitergeführt wird und nicht vor die Hunde geht“, so Regisseur Wolfgang Fasching.
Doch wer erbt den Hof, wenn die Frau einmal stirbt? Tochter Gerlinde hat die Nase bisweilen ganz schön hoch oben. Ihr Mann Günther lebt meist in seiner digitalen Welt. Sohn Rupert ist zwar Theoretiker, aber kein Praktiker. Der Öko-Freak hat es zudem noch nicht mal zu einer Frau gebracht. Wie stehen da die Chancen für Svetlana, die schon in verschiedenen Berufen gearbeitet hat und nun auf der Suche nach einer gesicherten Existenz ist? Die Katzeljagerin hätte gerne kleine Kinder am Hof und nicht nur Hendln und Kühe.
Unter diesen Voraussetzungen entwickelt sich das Stück auf skurril-groteske Art. Die Stubenoper ist mit unglaublich vielen Songs und Musikstücken ausgestattet. Regisseur Wolfgang Fasching hat die vom Autor gelieferten Textvorlagen mit vier exzellenten Musikern aus der Region – Kathi Schwabl (Saxophon), Louis Kiefer (Gitarre), Kilian Lienhart (Piano) und Hans Mimlich (Percussion) – arrangiert. „Die Texte musste ich aufgrund intensiver bayerischer Ausdrücke auf steirisch verändern. Der Großteil ist nicht Dialekt sondern gehobene Schriftsprache.“
Es ist keine Bauernbühne, auf der sich die genüssliche, deftige und schräge Stubenoper abspielt. Ein Bett und ein Kasten bilden die karge Einrichtung in der Stube, die das Zentrum der Handlung ist. Es gibt gesungene Musik und Instrumentalmusik. Eine Stubenoper (Singspiel) ist nicht für große Opernbühnen sondern für kleine Theater gedacht.
„Ich habe mir eine Traumbesetzung geholt“, erklärt Fasching, der bei der Inszenierung von Karl Posch (Regieassistenz) unterstützt wird, seinen Glücksgriff. „Supertolle Musiker und Darsteller mit Gesangs-, Theaterspiel- und Bühnenerfahrung.“
Weitere Aufführungen werden am 28. und 30. Juni sowie am 3., 4., 7., 12. und 14. Juli gegeben. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, an Sonntagen bereits um 18 Uhr. Es spielen Regine Lill (Katzeljagerin), Doris Jauk (Tochter Gerlinde), Erich Prattes (Schwiegersohn Günther), Hannes Waltl (Sohn Rupert) und Jasmin Holzmann-Kiefer (Svetlana).
Kartenreservierung: 03465/7038, 0664/1615554, kuerbis@kuerbis.at, www.kuerbis.at

Fotos: Josef Fürbass

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