„Eine Ära geht zu Ende“

Übergabe mit einer gewissen Wehmut Mag Wohlgemuth an Dipl,Ing Krois
  • Übergabe mit einer gewissen Wehmut Mag Wohlgemuth an Dipl,Ing Krois
  • hochgeladen von Alois Rumpf

Bei der letzten Generalversammlung der Stainzer Weinfreunde trat der bisherige Obmann Mag Peter Wohlgemuth aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl an und schlug gleichzeitig als seinen Nachfolger DI Roland Krois vor, welcher auch einstimmig zum Obmann gewählt wurde.
Im Rückblick konnte Wohlgemuth als längst dienender Obmann- seit April 2002 Vorstandsmitglied und seit April 2005 Obmann der Stainzer Weinfreunde- auf ein ereignisreiches Schaffen zurück blicken.
Die Organisation von Weinreisen ‚auf den Spuren von Peter Lexe‘ in den Karst in Slowenien sowie zum Erzherzog Johann-Musterweingut Meranovo (Pickern) nahe Marburg, weiters die Teilnahme an der Eröffnungsfeier des Haus der alten Rebe mit dem ältesten Rebstock der Welt in Marburg, oder die Reise in die ‚Stadt der Trauben und Weine‘ Villany in Südungarn, zum Martiniloben nach Gols, Betriebsbesichtigungen in der Süd- und natürlich in der Weststeiermark diente dem kennenlernen von nationalen und internationalen Weinbaugebieten und deren Weinen, welchem sich die Stainzer Weinfreunde als selbst erklärtes Ziel, als selbsterhaltende Gruppe welche sich der Förderung der Weinkultur, insbesondere der Belebung und Imagehebung der Rebsorte Blauer Wildbacher, verschrieben hat
Weiters gelang es in 2002 die Weinakademie Österreich zur Abhaltung des Basisseminars in Stainz zu bewegen, die Stainzer Weinfreunde stellten dabei ein wesentliches Kontingent an Teilnehmer
Ein wesentlicher Bestandteil des Vereinslebens bildete in dieser Zeit aber auch die alljährliche Organisation einer Veranstaltung im Refektorium des Schloss Stainz, welche die Förderung regionaler Weine zum Thema hat, Wein & Fisch, Wein & Spargel, Wein & Lamm, Wein & Maibock und Wein & (Sulmtaler) Huhn, um hier nur einige zu nennen. Zu diesen Veranstaltungen konnten jeweils bis zu 100 Gäste begrüßt werden, bei einigen waren es aber auch deutlich mehr. Bei Musik und von den Weinfreunden selbst zubereiteten Speisen wurde dabei besonderer Bedacht auf die Weine der Region genommen
Größter Beliebtheit erfreuen sich ferner die in dieser Periode initiierten Urlaubswein Verkostung bei der sich die Weinfreunde wie nach jedem Sommer form- und zwanglos zu einer gemütlichen Runde einfinden und bei der jeder Weinfreund eine Flasche Wein aus seinem Urlaubsdomizil zwecks allgemeiner Verkostung mitbringt, die Verkostung der Landessieger einschließlich Vorjahresvergleich sowie die sechsmal jährlich stattfindenden Kochabende, welche sich seit nunmehr mehr als zehn Jahren fest etabliert haben; besonders erwähnenswert dabei die Abschlussabende, welche jeweils unter Einbeziehung von geladenen Gästen unter einem bestimmten Thema ganz besonders zelebriert werden
Letztendlich darf als einer der Höhepunkte die, zum 150. Todestag von Erzherzog Johann im Jahr 2009, Abfüllung von 1.859 Flaschen eines außergewöhnlichen Weines herausgehoben werden. Dieser Rotwein stellt eine Vermählung der Rebsorten Blauer Wildbacher und Lagrein Dunkel, welche unter der Patronanz resp nach den Vorstellungen der Stainzer Weinfreunde entwickelt wurde, dar; der Blaue Wildbacher stammt dabei aus der Region um Stainz, der Lagrein Dunkel aus der Umgebung von Meran, Italien. Stainz und Meran – die zu den zwei wichtigsten Orten in der Biographie von Erzherzog Johann zählen – Blauer Wildbacher und Lagrein Dunkel – zwei Rebsorten, die für die beiden Regionen typisch sind und wie ein Bollwerk der globalen Tendenz der Vereinheitlichung der Weine trotzen – stellen die Eckpfeiler dieser exzeptionellen Cuvee dar. Der Wein reifte knapp drei Jahre in einem 1.500 Liter großen Eichenfass im Keller der Vinothek Weinhaus Stainz, während sich die Mitglieder für dies Zeitraum einem strengen Regelwerk unterworfen haben und sich damit verpflichtet haben fünf niedergeschriebene Regeln einzuhalten, die dem Wirken und den Leidenschaften des Erzherzogs in besonderer Weise Rechnung tragen. Die Regeln bezogen sich auf den Wein- und Obstbau, auf die Jagd, auf das Bergsteigen, sowie auf die Volksverbundenheit und das Interesse an der Weiterbildung. Erst nach Erfüllung aller Verpflichtungen, nach dreijähriger Lagerung im Eichenfass und der darauf folgenden einjährigen Flaschenreifung durfte sich dieser außergewöhnliche Wein „Der Erzherzog“ nennen.
DI Roland Krois übernahm zum einem mit Begeisterung die Führung der Stainzer Weinfreunde und ist zum anderen bereits beim Sondieren neuer Ideen. So soll es zB ein Nachfolgeprojekt des Weines „Der Erzherzog“ geben.
Der scheidende Obmann erinnert in seiner Abschiedsrede an die Anfangsjahre mit den ersten Veranstaltungen der Stainzer Weinfreunde zum Thema Wein und der darauf erfolgten Entwicklung, wünschte dem neuen Obmann alles Gute für die Zukunft, bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen für deren Unterstützung und letztendlich bei seiner Familie, vor allem seiner Frau, welche ihm in diesen Jahren stets Unterstützung und Rückhalt gegeben hat
Mit einer gewissen Unsicherheit sieht man der Zukunft der Stainzer Weinfreunde Heimstätte – nämlich dem Weinhaus Stainz- entgegen, wobei man natürlich hofft, dass dieses in ähnlicher Form weitergeführt wird und als „Weinfreundeheimat“ erhalten bleibt.

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