Faschingsbürgermeister Carly I

Er verlässt als Erster das Rathaus

Gleich zwei Bürgermeister verlassen im Februar das Rathaus: Den Anfang macht Faschingsbürgermeister Carly I, der Stainz gezählte 71 Tage regiert hat. Am 28. Februar tut es ihm Bürgermeister Walter Eichmann gleich.

STAINZ. Exakt 71 Tage dauerte die Regentschaft von Faschingsbürgermeister Carly I (zivil Ferdinand Ruppert). In prächtigem Ornat und großem Gefolge zog er am 11.11. um 11.11 Uhr in die Regierungsräumlichkeiten der Marktgemeinde Stainz ein. „Es war leichter als gedacht“, wurde er dabei von wenig Widerstand an der Geschäftsübernahme behindert. Im Gegenteil: Der aktuelle Bürgermeister Walter Eichmann kredenzte sogar Aufstrichbrote, Krapfen und Getränke. Und das, obwohl sich Carly I mit keinem geringeren Titel als „King“ ansprechen ließ. Das „God Shave The King“ musste als eindeutige Demütigung für den amtierenden „Ortskaiser“ (darf in karnevalistischem Connect so stehen bleiben) empfunden werden.

Zufrieden mit der Programmumsetzung

Unverzüglich ließ sich der Faschingsregent auf dem Rathausbalkon sehen, um seinen Untertanen die Punkte seines Regierungsprogramms zu proklamieren. Das Freibad sollte mit rosa Becken ausgestattet, eine Urinfilteranlage und eine Notfallbierzapfanlage installiert werden. Nicht zu vergessen die Empfehlung, sich wegen des Glasfaserausbaus in Stainz an die Glaserei Faßwald zu wenden. Im blaublütigen Umfeld fast normal: Der SC Stainz durfte sich als königlicher Verein benennen.

Keine Verlängerung der Amtszeit

Ob der wieder in das Amt gerutschte Bürgermeister, der ebenfalls seinen Rücktritt im Auge hat, seinen Abschied derart festlich-pompös begeht, ist eher nicht anzunehmen. Carly I richtete zu seinem Good Bye jedenfalls einen fulminanten Maskenball aus und mischte kräftig bei der Siegerehrung zur Prämierung der Stainzer Faschingsbetriebe mit. „Ich danke für die große Loyalität“, wies er – trotz der günstigen Gelegenheit - jeden Gedanken an eine Weiterführung der Amtsgeschäfte von sich.