Erzwungene Volksbefragung

Am 18. August wird in der Gemeinde Stainztal eine Volksbefragung zur Fusionierung mit St. Josef durchgeführt. | Foto: KK
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Ein Vorhabensbericht über die Gemeindestrukturreform geht von einer Fusion der Gemeinde Stainztal mit Stainz aus - sehr zum Unmut vieler Bürger.
Die Gemeinde Stainztal hat eine Fläche von 19,9 km² und rund 1.460 Einwohner. Sie besteht aus fünf Katastralgemeinden, vier Pfarrsprengel und hat zwei Postleitzahlen. Das alles deutet schon darauf hin, dass es sich um eine sehr dünn besiedelte Gemeinde mit strukturellen Nachteilen handelt.

"JA zu St. Josef"

Schon bei der Gründung der Gemeinde im Jahre 1969 wurde vorgeschlagen, das betreffende Gebiet nach den 4 Pfarrsprengeln aufzuteilen. Im Jahre 2012 ist dieser Vorschlag wieder aufgetaucht. Wahrlich nicht grundlos, wie die Vertreter einer Initiative „JA zu St. Josef“ ausdrücklich feststellen.

Emotionales Zusammenleben

Diese Initiative wurde gegründet, um auf die für die Bewohner entstehenden Nachteile, besonders in der KG Wetzelsdorf, hinzuweisen. Man fürchtet sich noch mehr, Randbezirk zu sein, noch dazu dann Randbezirk einer „Kleinregion Stainz“.
St. Josef ist ein bis sechs Kilometer entfernt, die Entfernung nach Stainz beträgt zehn bis 16 Kilometer. Das emotionale Zusammenleben funktioniert mit St. Josef ausgezeichnet, mit Stainz gibt es nahezu keines. Die Infrastruktur von St. Josef (Kindergarten, Schule, Pfarre, Arzt mit Apotheke, Kaufhaus) wird stark genutzt.
Nachdem die Gemeindepolitiker vorstehenden Sachverhalt ignorieren, wurde inzwischen durch eine Unterschriftenaktion eine Volksbefragung zum Thema erzwungen. Diese findet nunmehr am 18. August 2013 statt.
Die Frage lautet: „Soll die Katas-tralgemeinde Wetzelsdorf durch Beschluss des Gemeinderats mit der Gemeinde St. Josef/W zusammengelegt werden?“.

Tunnelblick

Trotz eines erwarteten JA bei der Abstimmung ist zu fürchten, dass die Gemeinderäte nach wie vor nicht von ihrer Meinung abgehen und eine Teilung der Gemeinde kategorisch ablehnen. Die Gründe dafür sind nicht bekannt, Gerüchten und Vermutungen zufolge dürften aber vorwiegend politische und persönliche Überlegungen die Ursache für diese Haltung sein.
Auch die von den Landeshauptleuten den Reformwilligen angebotene, sehr oft als unmoralisch kritisierte Einmalzahlung wird seinen Teil zu dieser Haltung beigetragen haben.
Obwohl der Abstimmungstermin bewusst ungünstig festgelegt wurde, erhofft sich die Initiative "JA zu St. Josef“ am 18.8. eine hohe Wahlbeteiligung und ein deutliches JA zur gestellten Frage. Man ist optimistisch durch ein überzeugendes Votum Rückenwind für eine Forderung nach einer wirklich vernünftigen Reform zu erhalten.

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