Metropol Wies
Es gibt wieder Kultmusik im Tanzpalast

Sabine Ehmann und Franz Pilko: Die Regler sollen wieder bedient werden, auf der Tanzfläche soll sich wieder was rühren... | Foto: Josef Fürbass
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Während Baumeister Richard Lugner seinen 30. Stargast für den diesjährigen Wiener Opernball in Person der US-amerikanischen Schauspielerin Jane Fonda bereits bekannt gegeben hat, steht es für den Wieser Metropol-Chef Franz Pilko noch in den Sternen, ob und wann er für die höchst erfolgreiche Kärntner Musikerin und Sängerin Melissa Naschenweng den roten Teppich ausrollen kann.

WIES. "Hast es schon gehört? Das Metropol soll zwangsversteigert werden!" Gespräche dieser Art waren zuletzt nicht nur am Stammtisch Thema schlechthin. Die Hiobsbotschaft hing wie ein Damoklesschwert über dem Wieser Tanzpalast. Andererseits deutet derzeit in den sozialen Medien einiges auf eine "Wiederauferstehung" hin. Wie lässt sich das vereinbaren?

MeinBezirk.at wollte es genau wissen und hat sich zu einem Lokalaugenschein ins Metropol aufgemacht.
"Es geht weiter", so der Metropol-Betreiber Franz Pilko und verweist auf die Tilgung der offenen Darlehenszinsen in Höhe von 35.000 Euro. "Am 4. Februar veranstalten wir im Metropol mit dem Kult-Samstag einen ganz speziellen Tanzabend. Die Menschen sollen wieder Freude daran haben, wenn sie zu uns kommen."

"Meine Frau Helene ist 2014 verstorben. Ich habe ihr versprochen, dieses Verfahren zu Ende zu bringen."
Metropol-Chef Franz Pilko denkt nicht ans Aufgeben.

Und was ist mit den Verbindlichkeiten? "Wer den Schaden verursacht hat, soll dafür aufkommen", will Pilko die Baubehörde in die Pflicht nehmen. "Der Schaden muss beglichen werden, aber nicht von uns!" In diesem Zusammenhang führt der Metropol-Chef einmal mehr ins Treffen, "dass uns zusätzlich zu den wirtschaftlichen Einbußen in Millionenhöhe auch enorme Anwalts- und Gutacherkosten entstanden sind."

Im Wieser Tanzpalast soll der jeweils erste Samstag im Monat einen Kultstatus erhalten. Zumindest, wenn es um die Pläne von Franz Pilko geht. | Foto: Josef Fürbass
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Er habe seiner Frau Helene vor ihrem Tod versprochen, "dieses Verfahren zu Ende zu bringen. Der ehemalige Volksanwalt Ewald Stadler, der unseren Fall behandelt, bearbeitet und im Fernsehen gezeigt hat, hat mir versichert, dass er gerne bereit ist, eine Stellungnahme dazu abzugeben."
Mit seiner Angelegenheit ist Franz Pilko auch in der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg und im Büro von LH Christopher Drexler vorstellig geworden.

Rechtsstreit seit 30 Jahren

Was ist damals geschehen? Am 23. November 1993 mussten Helene Pilko und Franz Weiland (Namen vor der Heirat) das Metropol mit damals 15 Mitarbeitern zusperren. Die Bezirksbehörde hatte wegen einer fehlenden Feuerschutzmauer zum angrenzenden Gasthaus Mauthner keine Betriebsstättengenehmigung erteilt. Später wurde die Disco zwar kurzfristig immer wieder geöffnet, sie durfte aber nicht mehr durch den Haupteingang betreten werden. Seither schwelt der Rechtsstreit zwischen Franz Pilko und den Behörden 

Ein Tanzabend mit Kult-Charakter im Metropol

„Wir haben uns vorgenommen, an jedem ersten Samstag im Monat eine besondere Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Auch mit Live-Musik wie zum Beispiel von den Kaisern aus Kärnten.“ Organisatorisch unterstützt wird er dabei von Sabine Ehmann: „Ich bin gerne bereit zu helfen, damit der Betrieb wieder zu laufen beginnt.“ Am 4. März tritt im Metropol ab 20 Uhr die Band "Die Oldies Five" auf. Und auch für den Faschingsdienstag kündigt Franz Pilko „ein volles Programm“ an. Unter Umständen – Cowboys und Cowgirls gut aufgepasst – sogar mit "Bull-Riding". Das närrische Finale startet um 15 Uhr.

Die legendären Aichberger und Musikfreunde 2018 bei einem Auftritt im Metropol Wies | Foto: Josef Fürbass
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Doch vorerst wollen DJ Riccky und DJ Elisabeth am 4. Februar beim "Kult-Samstag" für eine volle Tanzfläche sorgen. Er spielt Disco-Musik (80er, 90er Jahre) und moderne Hits, während sie mit Schlagern dem Fox huldigt. „Wir haben auch unsere ehemaligen Diskjockeys dazu eingeladen“, so Pilko. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr.

"Pub, Café, Billardraum und Kegelbahnen sind ab 19 Uhr geöffnet. Bei Reservierung unter 0664/7671264 auch schon vorher." Die drei Sportkegelbahnen sind auf dem neuesten Stand, so Pilko. Ein "Kranzl" oder eine "Sau" wird sowohl optisch als auch akustisch angezeigt. "Das Kegeln ist bei den Senioren und Vereinen sehr beliebt." Kürzlich konnte Franz Pilko einen prominenten Gast im Pub begrüßen:

Da war die Welt noch in Ordnung: Die Pilkos (li.) mit der Spitzentrompeterin Christl von den "Freiberger Musikanten" und Moderator Pert Oberhauser anlässlich einer "Licht ins Dunkel"-Gala im Metropol Wies | Foto: Josef Fürbass
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Der österreichische Kunst- und Antiquitätenhändler sowie Auktionator Wolfgang Pauritsch stellte sich ein, um hier den Geburtstag seiner in Pölfing-Brunn lebenden Mutter zu feiern. Natürlich durfte dabei auch eine Kegelpartie im Familienkreis nicht fehlen. Dass Pauritsch regelmäßig auch am Bildschirm zu sehen ist, dafür gibt es einen guten Grund. Immerhin gehört er zum Team der Sendung „Bares für Rares“, die von Horst Lichter moderiert wird.

Gäste aus Musik, Sport und Politik

Herbert Grönemeyer absolvierte am 11. Oktober 1990 im Wieser Metropol seinen ersten Österreich-Auftritt. Boris Bukowski, Andy Borg, Chris Roberts, Ivo Robić und die Jazz-Gitti bespielten das Tanzlokal ebenso wie die White Stars, die Stoakogler oder die Lokalmatadore Brunner Vagabunden und Aichberger. Auch Schauspielerin Marisa Mell, Tennis-Profi Thomas Muster, Alt-LH Josef Krainer, Jörg Haider und Sepp Forcher mit Ehefrau Heli waren zu Gast. Wer nicht dabei gewesen ist, kann im Gästebuch nachlesen.

Wenn Franz Pilko heute das Gästebuch aufschlägt, dann beleuchtet er damit das wohl glorreichste Kapitel in der Ära des Tanztempels.  | Foto: Josef Fürbass
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Wenn die "Großen 10" mit Udo Huber aus der Disco in Wies gesendet wurden, war der Marktplatz mit ORF-Fahrzeugen zu geparkt. Zu Spitzenzeiten tummelten sich bis zu 1000 vorwiegend jugendliche Besucherinnen und Besucher im Wieser Tanztempel, in dem auch Miss-Wahlen, Hypnose-Shows, Benefizveranstaltungen für "Licht ins Dunkel" oder "Nachbar in Not" sowie Präventionsaktionen zum Thema Drogen und Alkohol über die Bühne gingen.

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