Schaumgebremstes Treiben in Stainz.
Fasching als Unterrichtsfach

Ende der Amtszeit von Queen Armeen
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Es waren die Schulen, die dem Faschingsvirus gänzlich erlegen sind. Kaum ein Schüler, der nicht kostümiert war, eine (Faschings)Maske trug oder sich zumindest geschminkt hatte. „Und jetzt machen alle mit“, gab Lehrerin Pia Löschnigg die Moves bei „Hey Makarena“ vor, um danach – Hände auf die Schultern des Vordermanns gelegt – einige Runden im Pausenhof zu absolvieren. Etwas müde beobachtet von Direktor Christian Kümmel, der sich in der Verkleidung eines Langschläfers gefiel. Gleich nebenan machte sich Bewegung breit, als Mittelschüler unter der Anleitung von Lehrerin Verena Peinhaupt einige Tanzszenen zum Besten gaben.
Auf den Straßen und in den Geschäften war diesmal aber Passivität angesagt. Während etliche Betriebe ihre Kunden mit Faschingskrapfen überraschten, herrschte bei anderen Faschingsflaute. Nicht so im Spar-Markt, der sich als Hort der Spar-Bienen präsentierte. „Wir wollten die Tradition am Faschingdienstag nicht abreißen lassen“, fand es Bienenkönigin Barbara Reiß schade, dass diesmal ein Ausschenken von Getränken nicht erlaubt war. Dennoch bekam die Faschingsaktion von Victoria Ziz die Bewertung „Best service in town“. Diesem Verbot ein Schnippchen schlug die Marktgemeinde, die auf dem Rathausplatz einen Faschingskrapfenausgabestand installiert hatte. „Krapfen ja, Getränk in der „Mühle“, lautete die Ansage des Bedienpersonals Bürgermeister Walter Eichmann, Vizebürgermeister Karl Bohnstingl und Gemeindekassier Ernst Kahr beim Ausgeben der Getränkegutscheine.

Krapfen über Krapfen

Krapfen und Haare föhnen? Das dies zusammengeht, zeigten die Damen vom Friseur Team Steinbauer vor, die ihre Kunden mit Krapfen mit Marillenfüllung verwöhnten. Die Devise „Mafia und italienische Mode“ hatte Elvira Kos-Czerniecki für ihr Geschäft „Edel und Urig“ ausgegeben. Keine Angst: Trotz des angsteinflößenden Mottos fanden die Faschingskrapfen einen reißenden Absatz. Draußen auf dem Hauptplatz hatte Apes-Chef Harald Weinlich seinen Kiosk aufgebaut und damit seinen Gästen – er durfte auch Drinks ausschenken – eine große Freude bereitet. Party war auch beim Café-Pub „Magnet“ von Elisabeth Ritter angesagt. „Da ist für jeden Geschmack etwas dabei“, überließ sie am Nachmittag DJ Werner die musikalische Alleinunterhaltung.

Sauzipf als Faschingsinstanz

Wenn man in Stainz vom Fasching spricht, kommt man am FC Sauzipf nicht vorbei. In einer staatstreichähnlichen Aktion hatte Queen Armeen – quasi als First Lady – im November den Bürgermeistersessel an sich gerissen und die Bürger: mit den geplanten Vorhaben in seinen Bann gezogen. „Ich habe leere Versprechungen gemacht und diese auf Punkt und Beistrich eingehalten“, zeigte sich die FFB (Faschingsbürgermeisterin) sehr zufrieden mit ihrem Aktionsradius. „Ich kann guten Gewissens wieder in der Versenkung verschwinden“, bedauerte Queen Armeen alias Martin Uitz, dass die Amtszeit nur 108 Tage angehalten hat. Damit hat wohl auch die Queen-Playlist ausgedient.
Nicht abhalten ließ sich das Sauzipf-Faschingstreibenbegutachtungskomitee, das in kühner Entschlossenheit von Geschäft zu Geschäft tingelte. Recht bald war Oberbeobachter Erich Baader jun. und seinen „Beefeatern“ klar, dass eine Bewertung der Betriebe im heurigen Jahr wenig zielführend wäre. Kurzerhand änderten sie die Strategie ab: Jedes Geschäft bekam eine Anerkennungsurkunde.
Sauzipf, zum Dritten: Der „Saufunck“ zeigte sich auch heuer von seiner humorig-satirisch-besten Seite. Auf 24 Seiten bildeten die Redakteure die lustigsten und Kritik-würdigsten Vorkommnisse des vergangenen Jahres ab. „Ein Hofnarr durfte seiner Obrigkeit früher auch alles sagen“, beanspruchten sie für sich die Narrenfreiheit, die vor der Corona-Trennlinie ebenso wenig Halt machte wie vor dem Projekt Engelweingarten, dem Freibadneubau, der Warte-Restaurierung und den Chat-Verläufen im Gemeindeamt. Für alle Facebook-User hatten die Autoren einen guten Rat: Zuerst denken – dann die Finger lenken.

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