Hänsel & Gretel
Festhalle Stallhof als Opernbühne

Gelungene Befreiung der Lebkuchenkinder | Foto: Gerhard Langmann
12Bilder
  • Gelungene Befreiung der Lebkuchenkinder
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Auf ihrer Tour durch die Steiermark machte das Opernkarussell mit der Märchenoper Hänsel & Gretel Station in der Festhalle Stallhof. Regisseur Wolfgang Atzenhofer gab dem Stück einen (fast) zeitgemäßen Anstrich.

STALLHOF. Viele Verwendungen wurden der Festhalle Stallhof schon zugemutet, die Rolle als Opernbühne dürfte ihr aber wohl zum ersten Mal umgehängt worden sein. Am vergangenen Samstag und Sonntag machte das Opernkarussell – Gemeinschaft für Musiktheater mit der Märchenoper Hänsel & Gretel Station.

„Ein Opernbesuch soll niederschwellig möglich sein“, hat sich das Opernkarussell bei ihrer Tour durch die Steiermark als Zielsetzung auf die Fahnen geheftet. Die Akzeptanz war erfreulich hoch, beide Termine waren zur Gänze ausverkauft. Ein Grund war freilich auch die Mitwirkung Stainzer Kinder in der Aufführung: Die Mitglieder der Chöre von Volksschule (Leitung Mathilde Coloini) und Mittelschule (Leitung Sebastian Muralter) waren als Lebkuchenkinder Teil des musikalischen Ablaufs. Zum Komponisten braucht nicht viel gesagt werden: Engelbert Humperdinck (1854-1921), ein deutscher Komponist der Spätromantik, schuf mit der Märchenoper Hänsel & Gretel sein wohl bekanntestes Werk.

Das gesungene Märchen

Es war einmal! Natürlich fing auch die Inszenierung in Stallhof mit dem Anfang aller Märchengeschichten an. Danach wurde aber nicht etwa vorgelesen, in bunten Bildern – unterlegt mit einer zum Großteil bekannten, in jedem Fall aber ins Ohr gehenden Musik – entwickelte sich das Märchen, so wie es von den Gebrüdern Grimm geläufig ist. Da spielten Hänsel, Gretel, die Mutter, der Vater und die Hexe die wichtigen Rollen. Aber aufgepasst: Der Hänsel wurde von einer Frau (Christiane Marie Riedl) gesungen, während die Hexe von einem Mann (Camillo dell’Antonio) dargestellt wurde.

Erfolgreicher Einsatz der Lebkuchenkinder | Foto: Gerhard Langmann
  • Erfolgreicher Einsatz der Lebkuchenkinder
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Begleitet wurden die Opernsänger vom siebenköpfigen Lebkuchenorchester auf seinen Streichinstrumenten. Die Regie lag in den Händen von Wolfgang Atzenhofer, der das Opernkarussell vor etwa zwei Jahren auch gegründet hat.

Die Hexe wird eingesperrt

„Mein Magen knurrt laut“, beklagte Gretel, während sich Hänsel griesgrämig zurückzog. Kein Wunder, hatte er doch den als Überraschung gedachten Topf voller Milch ausgeschüttet. „Einmal hin, einmal her, ringsherum, das ist nicht schwer“, gelang es Gretel, ihren Bruder wieder froh zu stimmen. Die gute Laune war auch bitternötig, denn die Geschwister wurden von ihren Eltern (Mutter Verena Gunz, Vater Andreas Jankowitsch) in den Wald geschickt, um Beeren zu sammeln. Aber was finden die beiden? Richtig, das Lebkuchenhaus und in seinem Inneren die Hexe.

Der Vater hat leicht über den Durst getrunken | Foto: Gerhard Langmann
  • Der Vater hat leicht über den Durst getrunken
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Ein Männlein (Christine dell’Antonio) verhilft den beiden aber zu einem gesunden Schlaf. Der war auch bitter nötig, denn die Hexe versuchte Hänsel für ein Festmahl zu überfüttern. Es kam aber, wie es vom echten Märchen her bekannt ist: Die Hexe wurde gefangen und alle Lebkuchenkinder mit einem Schlag befreit. Die Lebkuchenkinder? Das war das Stichwort für die Chorsänger, die lauthals schreiend auf die Bühne stürzten: Die Hexerei ist nun vorbei, wir singen und springen, wir sind froh und frei! Und wenn sie nicht gestorben sind …

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.