Busunglück 1999 in Deutschlandsberg
Gedenken an 18 verstorbene Kinder

Pfarrer István Holló mit Botschafter Andor Nagy und Honorarkonsul Rudolf Roth an der Gedenkstätte. | Foto: Löschnig
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  • Pfarrer István Holló mit Botschafter Andor Nagy und Honorarkonsul Rudolf Roth an der Gedenkstätte.
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Vor mehr als 20 Jahren kam ein voll besetzter ungarischer Autobus auf dem Rückweg von einem Skiausflug auf der Weinebene von der Straße ab. 18 Kinder starben bei dem katastrophalen Unfall. Bei der Gedenkstätte zwischen Deutschlandsberg und Trahütten brachte man nun neue Tafeln mit deutscher und ungarischer Inschrift an - denn noch heute halten auch viele Ungarn hier inne, um der Kinder zu gedenken. 

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. So ein tragisches Ereignis kann man wohl nie ganz aufarbeiten: Johann Wallner saß an einem Wintertag an seinem Fenster, als er zunächst nur ein lautes Motorgeräusch hörte. Ein Bus aus Ungarn raste die Straße von Trahütten kommend herab, die Bremsen hatten versagt.

Durch den Aufprall wurde die dünne Schneeschicht aufgewirbelt, der Anrainer konnte zunächst nichts erkennen. "Erst, als sich der Schnee gesetzt hat, habe ich gesehen, dass der Bus am Dach gelegen ist, der Motor ist noch gelaufen, die Räder haben sich noch gedreht", berichtet Wallner vom tragischen Unfall.  Das Fahrzeug hatte einen Baum umgerissen, der auf das Dach gestürzt war, die Hausfassade war mit Öl beschmiert.

Der Unfallsort: Damals war noch keine Leitschiene angebracht. | Foto: Löschnig
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"Am Anfang weiß man nicht, was man tun soll, wahrscheinlich wegen des Schocks", so Wallner. Erst als die Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht worden waren und die Toten am Unfallsort zurückblieben, wurde ihm das Ausmaß klar: 18 Kinder würden von ihrem Skiausflug nicht mehr nach Hause kommen. 

Ein Ort der stillen Trauer

Heute erinnert ein Gedenkstein vor Wallners Anwesen an den Unfall, der mehr als zwei Jahrzehnte in der Vergangenheit liegt. Der Anrainer hat es zu seiner Aufgabe gemacht, die Gedenkstätte zu pflegen. Vor kurzem hat man nun neue Tafeln mit einer Inschrift auf ungarisch und einer auf deutsch angebracht. Pfarrer István Holló segnete die Stätte in der Anwesenheit vom ungarischen Botschafter Andor Nagy und Honorarkonsul Rudolf Roth.

Botschafter Andor Nagy und Honorarkonsul Rudolf Roth überreichten Johann Wallner ein kleines Geschenk als Zeichen der Dankbarkeit. | Foto: Löschnig
  • Botschafter Andor Nagy und Honorarkonsul Rudolf Roth überreichten Johann Wallner ein kleines Geschenk als Zeichen der Dankbarkeit.
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"Die Steiermark hat damals die Herzen und Türen geöffnet", erinnert sich Roth an die vielen trauernden Eltern aus Ungarn, die teilweise wochenlang im Bezirk geblieben sind. Gerade deshalb möchte man sich beim Land bedanken. Botschafter Andor Nagy ist selbst Vater von vier Kindern und kann sich den Schmerz der betroffenen Eltern vorstellen: "Wir möchten uns für die Hilfsbereitschaft und Liebe bedanken, die die Betroffenen damals erfuhren."

Laut Pfarrer Holló möchte man möglicherweise im Jahr 2024, wenn sich der Unfall zum 25. Mal jährt, einen größeren Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer abhalten. 

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