Kathrini-Kirta als einer der großen Jahrmärkte in Stainz
Es wird getratscht, gekauft und in alten Zeiten geschwelgt.
„Das sprachgebräuchliche Kirta leitet sich von Kirchtag ab“, ließ Religionslehrer Bernd Herzmaier wissen, der am vergangenen Mittwoch mit der 2. d der Neuen Mittelschule einen Sprung beim Kathrini-Jahrmarkt vorbeischaute. Im Unterricht hatte er die Fragen Wer ist ein Heiliger?, Wann wird der Gedenktag gefeiert? und Wer sind die Pfarrpatrone von Stainz? durchgearbeitet. Der kurze Trip auf den Hauptplatz war dann die Belohnung für die richtigen Antworten.
Die Schüler wurden so mit einer Tradition vertraut gemacht, die etwa zur Jahrhundertwende noch zu einem jahreszeitlichen Höhepunkt der Bevölkerung zählte. Das Marktrecht wurde Stainz schon viel früher verliehen. Es wirkte in zwei Richtungen: Die umherziehenden Händler waren angehalten, ihre Waren in Stainz anzubieten, die Bevölkerung kam in den Genuss von Produkten aus anderen Gegenden. Oft waren diese Jahrmärkte die einzigen Tage, an denen sich die in weitem Umkreis wohnende Bauernschaft mit neuen Utensilien eindecken konnte.
„An solchen Tagen wurden andere wichtige Geschäfte gleich miterledigt“, erinnerte sich Christine Orthaber an viele Kunden, die immer zu Kirtagen in die Apotheke kamen. So ähnlich hält es auch Alois Greinix aus Ligist, der seinen Besuch beim Kirtag regelmäßig mit dem Besuch eines lieben Freundes in Stainz verbindet. Überhaupt, so fand es Waltraud Messing, scheint der Kirtag eine gute Gelegenheit zur Kommunikation zu sein. Eine Erinnerung von Luise Niggas an ihren Opa scheint das zu bestätigen: „Für ihn war es undenkbar, einen Kirtag auszulassen.“
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