Kabarett „Hofer Mühle“
„Liebe-Erklärerin“ Isabella Woldrich in Stainz

Radio- und TV-erprobte Isabella Woldrich
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Wieder einmal in Stainz: Mit ihrem Kabarettprogramm spülte die Psychologin und Kabarettistin Isabella Woldrich beim Publikum mannigfache Empfindungen nach oben. Gemeint waren - eh klar - nicht die Gäste im Saal, sondern Menschen in der Ferne.

Dem Publikum war es überlassen, die Aussagen der „echten“ Psychologin aus Linz als kabarettistische Unterhaltung oder als Fundgrube für Tipps im täglichen Miteinander zu nehmen. Die Mehrzahl wird wohl ein sowohl, als auch konsumiert haben, wenngleich die Anleitungen ausschließlich auf „die Leit‘ in Ehrenhaus’n“ und keinesfalls auf die Gäste in der „Hofer Mühle“ bezogen waren. Die Unterscheidungen wurden zudem erleichtert, als mit dem Pfeiferl sowohl die Zustimmung, als auch die Ablehnung artikuliert werden konnte. Die Frage „Wer von die Männa is freiwillig do?“ konnte also in beide Richtungen interpretiert werden. Wohl eindeutig schien die Erkenntnis zu sein, dass Kommunikation in einer Beziehung wichtig sei. Auch hier eine Relativierung: „Bevor’st an Bledsinn red’st, gscheita die Pappn holt’n.“ Als Beispiel die Ansage „Du schaust jo goa net so dick aus“, die als Kompliment ganz sicher nicht durchgeht.

Zuhören und mitfühlen

Eines hat allerdings schon Bestand: Sag was du willst, aber nie die Meinung der Anderen. Dabei ist eine Beziehung wie ein Basar, es muss ständig gehandelt (etwa Abtausch unaufgeräumte Garage gegen Böden aufwischen) werden. Entscheidend ist stets auch die Erwartungshaltung: Einmal Sex kann – auf die Woche bezogen – viel, auf das Monat bezogen aber wenig sein. Bei aller Geschlechtsneutralität: Ticken Sie und Er gleich? Nie und nimmer. So können Liebesbezeugungen durchaus unterschiedlich gesetzt und noch unterschiedlicher empfunden werden. Überhaupt Veränderungen: Wos? (Schock) Na! (Verneinung) Echt? (Einsicht) können als Stufen dafür angesehen werden. Was im Tal der Tränen immer gut ist: Zuhören und mitfühlen.

Du bist supa!

Eine gleichermaßen komplexe und simple Einsicht: „Da Ton is wurscht, wenn man si vasteht!“ Die edelsten Liebesbezeugungen helfen nichts, wenn die Freude aneinander fehlt. Machen Kinder eine Beziehung besser? „Ja, wenn sie ausgezogen sind.“ Und manchmal gehört es eben dazu, um Verzeihung zu blasen und den Kelomat zur Entlüftung zu bringen. „Happy wife – happy life“ erkannte Isabella Woldrich, dass das Vorspiel bereits beim Mistkübel hinuntertragen beginnt. Die Zauberformel: Sieben mal sieben Sekunden täglich umarmen ist wertvoller als Sex. Die wichtigsten drei Worte? Essen ist fertig – nein. Bist du deppert – nein. Ich liebe dich – nein. Sie heißen schlicht und ergreifend: Du bist supa! Übersetzt: Ich freue mich, wenn du dich freust.

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