LKH: 265 Geburten mehr

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Endgültiges Aus für Geburtenstation Voitsberg, LKH Deutschlandsberg verzeichnet Geburten-Anstieg.
Selbst 15.000 Unterschriften haben nichts gebracht: Trotz großen Protesten ist die Schließung der Geburtenstation in Voitsberg nun endgültig besiegelt. Das LKH Deutschlandsberg spürt bereits die Auswirkungen. Seit der Einstellung des Betriebs in Voitsberg im Vorjahr sind die Geburten in Deutschlandsberg um rund ein Drittel gestiegen: von 742 im Jahr 2012 auf 1006 im Jahr 2013. Zum Teil kämen die Gebärenden auch aus dem Bezirk Leibnitz, wo die Geburtenstation in Wagna geschlossen wurde, erklärt der Leiter des LKH Deutschlandsberg, Gottfried Filzwieser. Von den Voitsbergerinnen kommen demnach etwa zwei Drittel nach Deutschlandsberg, der Rest geht zum Teil nach Graz oder Wolfsberg. Auch von Leibnitz wird nach Graz ausgewichen. Im LKH Deutschlandsberg finden nun aber nicht nur mehr Geburten statt, auch das Personal wurde aufgestockt: "Einen Großteil der Hebammen und Geburtshelfer aus Voitsberg haben wir übernommen", so Filzwieser.
Bewältigen könne man den Anstieg der Geburten gut, sagt der LKH-Leiter: "Wir sind auch ausbaufähig, wir könnten noch mehr Geburten bewältigen." Eine Vergrößerung der Station sei nicht notwendig. Das liege auch an anderen Veränderungen: "Die meisten Frauen bleiben heute nach der Geburt weniger lang im Krankenhaus, als früher", erklärt Schrittwieser. "Die Einstellung zur Geburt hat sich verändert." Sie werde mittlerweile als natürlicher Vorgang betrachtet, nicht als "Kranksein" mit der Notwendigkeit, lange im Krankenhaus zu liegen.
Zur Schließung in Voitsberg will Filzwieser als "Betroffener", wie er sagt, keine Stellungnahme abgeben: "Das ist Angelegenheit der Gesundheitspolitik." Aber: "Um die Qualität aufrecht zu erhalten, müssen Hebammen und Geburtshelfer eine gewisse Anzahl von Geburten machen. Gewisse Verläufe sieht man sonst zu selten, um im Notfall die nötige Sicherheit beim Handling zu haben."
Dass durch die Schließungen zum Teil längere Fahrzeiten entstehen, sorgt für Kritik. Von den Gebärenden im LKH seien bisher aber noch keine Beschwerden über die Entfernung an ihn herangetragen worden, so Filzwieser.
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