Bildungsreise nach Mauthausen am Nationalfeiertsg
Marktgemeinde Frauental organisierte eine Bildungsreise nach Mauthausen

 Die Teilnehmer der Bildungsreise am Nationalfeiertag vor dem Konzentrationslager Mauthausen
  • Die Teilnehmer der Bildungsreise am Nationalfeiertag vor dem Konzentrationslager Mauthausen
  • hochgeladen von Josef Strohmeier

Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober lud die Marktgemeinde Frauental zu einer Bildungsfahrt nach Mauthausen.

Ziel war die Besichtigung des ehemaligen Konzentrationslagers, welches als mahnende Gedenkstätte besucht wurde. Seitens des Gemeindevorstandes war auch Gemeindekassier Michael Nebel mit dabei.
Unter fachkundiger Reiseleitung von Gemeinderätin Ingeborg Krainer, die auch einige geschichtliche Grundlagen des KZ Lagers Mauthausen aufzeigte, erwähnte u.a. dass in der Steiermark in Peggau, Sankt Marein, Wagna, Graz, Sankt Lamprecht oder Eisenerz KZ-Außenstellen errichtet wurden. In Schloss Lannach befand sich übrigens von 24.März 1944 bis 8.Mai 1945 ein Frauenaußenlager für insgesamt neun Frauen, welche laut Aufzeichnungen für Reinigungsarbeiten herangezogen wurden.
Das KZ Mauthausen war von 1938-1645 Mittelpunkt von mehr als 40 Außenlagern und der zentrale Ort politischer, sozialer und rassistischer Verfolgung durch das NS-Regime auf österreichischem Territorium. Von den insgesamt rund 190.000 inhaftierten Personen wurden mindestens 90.000 getötet.
Die KZ Gedenkstätte Mauthausen ist ehemaliger Tatort, Gedenkort, Friedhof für die sterblichen Überreste tausender hier ermordeter Personen, sowie auch ein Ort politisch-historischer Bildung. Ihre Aufgabe ist es die Geschichte des KZ Mauthausen und seiner die Erinnerung an deren Opfer, und die Verantwortung der Täter und Zuseher im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Zugleich soll sie dazu beitragen, die öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte im Licht ihrer Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft zu befördern.

Im Außenbereich des KZ Lagers war auch ein Steinbruch angeschlossen, wo viele Häftlinge auf der Todesstiege zum Steinbruch Wiener Graben systematisch zu Tode geschunden wurden. Reste der Anlage zeugen heute noch von dieser menschenverachtenden Brutalität. Wer hier ankam, dem wurde als erste grauenvolle Maßnahme alle persönliche Sachen abgenommen, kahl rasiert abwechselnd mit Kalt und Heißwasser geduscht und als letzte Maßnahme zur jeglicher Identitätsentfernung mit einer Nummer versehen.
Während für die SS- Bewacher ein Freibad, Fußballfeld, oder Kino zur Verfügung stand, wurden die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen bei schwerster Arbeit bis zur Vergasung geschunden.
Unter dem Vorwand sich für einen Lagerumzug zu duschen wurde im Duschraum von einem Nebenraum Giftgas eingeleitet. Im Keller zeugen noch eine Genickschussanlage bzw. eine Strangulierungseinrichtung und  Originalkrematoriumsöfen von dieser grausamen Tötungsart. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist heute eine Bundesanstalt öffentlichen Rechts und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Inneres finanziert. Nähere Details und Fotos unter https://www.mauthausen-memorial.org.
Nie wieder Krieg
Nachdenklich und teilweise traurig kamen die Frauentaler Teilnehmer der Reise wieder aus den Mauern des KZ Lagers.
Reiseleiterin Ingeborg Krainer dankte im Namen der Marktgemeinde Frauental für die zahlreiche Teilnahme am Nationalfeiertag und erwähnte, dass man stolz sein kann, in einem schönen Land wie Österreich leben zu dürfen. Dieser treffende Satz hat nach dem Besuch des KZ Mauthausen gerade in der heutigen politisch unruhigen Zeit in vielen Ländern einmal mehr an unvergesslicher Bedeutung gewonnen.

Text und Foto(s) : Josef Strohmeier

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