Tagebuchlesung von Franz Meran und Claudia Pronegg-Uhl
Sehr Persönliches von Erzherzog Johann

Karlheinz Wirnsberger begrüßt die Gäste
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Der besondere Anlass, so Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger, sei der 160. Todestag von Erzherzog Johann. „Machen wir uns auf die Reise“, leitete Claudia Pronegg-Uhl mit der Feststellung ein, dass die Tagebücher Erzherzog Johanns einen Zeitraum von etwa sechzig Jahren abdecken. Das Rollenspiel der Lesung war klar: Die Moderatorin gab Einblick in die historischen Abläufe, Franz Meran las aus den Tagebüchern seines Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvaters.
„Er kam als 13. von 16 Kindern in Florenz zur Welt“, strich Ronegg-Uhl die elterliche Erziehung zu Einfachheit, aber dem Hang zu Neugier und sozialer Einbindung heraus. Auch nach der Übersiedelung an den Wiener Hof nach der Amtsübernahme durch Vater Leopold II und später Bruder Franz I blieb Erzherzog Johann dem Prinzip der Volksverbundenheit – zuerst in Tirol, später in der Steiermark – treu.
Einen großen Stellenwert im Leben von Erzherzog Johann nahm die Jagd ein. Er bewies Weitblick, als er die Schonung von Natur und Wild einforderte. Tatsächlich wie ein Blitz schlug beim Kaisersohn das erste Zusammentreffen mit Anna ein. Ehrlichen Herzens schrieb er 1819 in sein Tagebuch, sie ständig beobachtet zu haben. „Ich konnte nicht einschlafen“, beschrieb er sie euphorisch, attestierte ihr aber auch große praktische Geschicklichkeit: „Mir ist unklar, was daraus werden kann.“
1831 kam Sohn Franz, der spätere Graf von Meran, zur Welt. Zeit also, eine adäquate Wohnung zu schaffen. Die Wahl fiel auf Schloss Stainz, das ihn bereits bei einem Besuch im Jahr 1831 begeistert hatte. Die Hinwendung zu Stainz wurde intensiver: 1850 ließ sich Erzherzog Johann begeistern, das Amt des Bürgermeisters von Stainz zu übernehmen. Das Annahmeschreiben „Meine lieben Stainzer …“ ist auf der Marmortafel unter den Rathausarkaden zu lesen. Er werde vor dem Richter ein Zeugnis meines Herzens geben, schrieb Erzherzog Johann angesichts des nahen Todes in sein Tagebuch. 1859 starb er im Grazer Palais Meran.
Umrahmt wurde die Lesung durch die Musiker des Quartetts Mischwerk, die den Erzherzog Johann-Jodler im Original ebenso souverän vortrugen wie das Stück mit der Leier, das Lied auf Slowenisch oder die schottischen Klänge. Der co-produktive Schlusspunkt? Die EHJ-Jodlerversion mit Helmut Fladenhofer auf dem Bariton.

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