Kreativer Auftaktworkshop
Stainz auf dem Weg zur „Familienfreundlichen Gemeinde“

In einem ehrgeizigen Ziel vereint | Foto: Gerhard Langmann
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Die Marktgemeinde Stainz will sich als "Familienfreundliche Gemeinde" graduieren. Der Grundstein wurde in einem Ist-Workshop gelegt. Der Prozess wird von der Landentwicklung Steiermark begleitet, zuerkannt wird das Prädikat von der Familie & Beruf Management GmbH.

STAINZ. Mit einem so genannten Ist-Workshop startete die Marktgemeinde Stainz am vergangenen Montag im Besprechungsraum Sparkasse in die Zertifizierungsphase zum Prädikat „Familienfreundliche Gemeinde“. „Seit kurzem haben wir das Eltern-Kind-Zentrum in Stainz“, informierte Vizebürgermeister Christoph Oswald in seiner Begrüßung der freiwilligen Mitarbeiter, dass er als Audit-Beauftragter der Gemeinde die Betreuung des Projektes übernommen hat. Als Begleiter fungieren Karin Kleindienst und Judith Golob von der Landentwicklung Steiermark.

Was ist die Zielsetzung der Aktion?

In einem ersten Schritt wird das bestehende Angebot für Familien erhoben, danach wird unter Einbindung der Bürger ein Soll-Zustand kreiert. Nach einem positiven Gemeinderatsbeschluss dazu wird nach einer Begutachtung das Prädikat „Familienfreundliche Gemeinde“ zuerkannt. Getragen wird das Projekt von der Familie & Beruf Management GmbH (beim Bundeskanzleramt angesiedelt) und der Unicef. Zur Klarstellung: Im Status Familie sind alle Menschen vom Kleinkind bis zum Senior erfasst.

Recht klare Vorstellungen

„Jede Gemeinde ist anders“, lud Karin Kleindienst die versammelte Runde zu einer Vorstellungsrunde und zur Darlegung ihrer Vorstellungen, Ideen und Erwartungen zum Projekt ein. Die freiwilligen Mitarbeiter setzen sich aus allen Altersschichten, verschiedenen Berufen und beiderlei Geschlecht zusammen. Auch vier Gemeinderäte gehören dem Gremium an. Die Antworten zeigten, dass sich die Protagonisten gut vorbereitet hatten. Bereits in dieser Phase fielen Aspekte wie alle Lebensphasen erfassen, gegenseitige Vernetzung und Verantwortlichkeit, Einbringung und Nutzung der Potenziale, keine politischen Gegensätzlichkeiten sowie Sinnhaftigkeit und Langfristigkeit.

In der Folge konzentrierten sich die Teilnehmer in drei Gruppen auf das vorhandene Angebot in Stainz in den Lebensabschnitten Kleinkinder, Schüler/Jugendliche/Auszubildende und Erwachsene.

Prozessbegleiterin Karin Kleindienst, Vizebürgermeister Christoph Oswald | Foto: Gerhard Langmann
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Erfassung des Ist-Zustandes

Bei den Jüngsten teilten die Teilnehmer ihre Betrachtung in die Abschnitte Schwangerschaft & Geburt, Familie mit Säugling, Familie mit Kleinkind und Familie mit Kindergartenkind. Auf allen drei Ebenen war eine akzeptable Versorgung festzustellen. Was kritisiert wurde: „Viele Dienstleistungen müssen selbst bezahlt werden.“ In Gruppe 2 nahmen die Teilnehmer primär das sportlich-kulturelle Angebot unter die Lupe. Auch hier wurde ein umfangreiches Angebot konstatiert. Positiv wurden die zusätzlichen Angebote während der Sommerwochen betrachtet. Eine Dreiteilung war auch bei den Erwachsenen und Senioren festzustellen. So wurde unterschieden in Erwachsenenalter (nachelterliche Phase), agile Senioren, pflegebedürftige Senioren und pflegende Angehörige. Tenor auch hier: „Das Angebot kann sich durchaus sehen lassen.“ Für alle drei Bereiche gilt: Eine Bestimmung von Qualität und Quantität der Familienressourcen wurde nicht vorgenommen.

Einbindung der Bürger

Wie geht es auf dem Zertifizierungsweg weiter? Die Bürger werden mittels Fragebogen eingebunden. Unter Berücksichtigung der eingelangten Wünsche, Vorschläge und Vorstellungen soll ein Soll-Zustand definiert werden. Verpflichtend ist, dass vom Gremium je drei Maßnahmen zu je drei Lebensphasen und Handlungsfeldern gesetzt werden. Bei den Maßnahmen kann aus zwölf Themenbereichen (etwa Arbeit/Wirtschaft, Bildung, Freizeit/Kultur/Sport/Spiel, Gesundheit, Mobilität/Verkehr, Soziale Netzwerke oder Umwelt/Wohnen) ausgewählt werden.

Im Ist-Zustand ist das derzeitige Angebot aufgelistet | Foto: Gerhard Langmann
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Mit der Genehmigung des derart entstandenen Manifests durch den Gemeinderat ist der Weg frei für die Zuerkennung des Grundzertifikats. Eine lange Pause für die Workshopteilnehmer gibt es nicht, beim Treff Mitte November geht es um die Vorarbeiten zur Erarbeitung eines Soll-Zustandes.

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