Brunnenprojekt von Josef Fink.
Stainzer Fastensuppe für Brasilien

Vor dem großen Essen

Es gab Schwammerl-, Frühlingskräuter- und Spinatsuppe, die im Pfarrheim gegen eine freiwillige Spende verzehrt werden konnten. Viele Portionen wurden auch „to go“ nachhause geholt. „Der Besuch war ansprechend“, freuten sich die Köchinnen Elisabeth Fink und Veronika Langmann, dass am Ende recht wenig in den Töpfen verblieb.
Das Besondere im heurigen Jahr: Die Erlöse fließen dem Verein für Brunnen und Hilfsprojekte zu, der sich seit rund 15 Jahren mit der Errichtung von Brunnen in der brasilianischen Provinz Bahia hervorgetan hat. Die Idee hatte Josef Fink, ein Schweinebauer aus Oberrettenbach in Pension, der nach einem Vortrag über Brasilien von der unvorstellbaren Armut ergriffen war. Vor allem der Punkt Wasserversorgung ließ ihn nicht mehr los.
Die Lösung? Er tüftelte an einer Möglichkeit, Wasser aus der Tiefe nach oben zu pumpen. 2005 startete er mit einem ersten Brunnen in Caraponia. Zunächst musste das Wasser durch einen Wünschelrutengänger festgestellt werden, bevor an der angezeigten Stelle eine zehn bis zwölf Meter tiefe Bohrung gesetzt wurde. „Alle haben geweint“, erinnert sich Fink an die Euphorie, als der Transportleitung der erste Wasserschwall entquoll. Im Durchschnitt schaffen die hand- oder strombetriebenen Brunnen eine Leistung von 600 bis 4.500 Liter in der Stunde.

Ein Brunnen kostet 400 Euro

Mittlerweile sind rund 1.040 Brunnen für verschiedene brasilianische Dörfer entstanden. Eine Bohrung kostet ungefähr 400 Euro, die Masse an Brunnen kam durch intensive Spendenaktionen des Vereins zusammen. „Wir arbeiten mit ehrenamtlichen Helfern“, verrät Josef Fink, dass von einem Brunnen rund zehn Familien versorgt werden können. Der – für uns kaum nachvollziehbare – Vorteil der Wasserverfügbarkeit: regelmäßige Körperpflege, kein Vordringen in den Amazonas-Wald wegen der Wasserknappheit, Basis für eine sanfte Viehbewirtschaftung.
Im Jahr 2015 wurde das Brunnenprojekt von „Global Neptun“ mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Am Sonntag zeichneten die Suppenesser die Hilfsaktion aus: Es kam das Geld für einen weiteren Brunnen zusammen, welcher der Pfarre Stainz gewidmet wird.

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