Dirigent Jordi Savall.

Styriarte-Kirchenkonzert in Stainz

Es war Maestro Nikolaus Harnoncourt (1929-2016), der im Rahmen der Styriarte ein Kirchenkonzert nach Stainz gebracht hat. Erstmal machte er 1989 mit Joseph Haydn musikalische Station in der Pfarrkirche. Insgesamt dirigierte Nikolaus Harnoncourt, der verwandtschaftliche Bindungen zum Haus Meran aufwies, mehr als 25 Mal das Konzert, das mittlerweile aus dem Styriarte-Programm nicht mehr wegzudenken ist.
Leiter des heurigen Kirchenkonzerts war Jordi Savall (81), der Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler aus Spanien. Im Gepäck hatte er „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier und „Magnificat“ von Johann Sebastian Bach. Als Zugabe tischte er „Da Pacem Domine“ auf, das er den Opfern in der Ukraine widmete. Die Sitzordnung richtete sich nach Corona-Vorsichtsmaßnahmen aus. Pro Bank waren vier Besucher:innen vorgesehen, anstatt der bisherigen zwei gab es vier (je zwei am Samstag und Sonntag) Aufführungen.

Klangwolke im Buschenschank Ulz

„Te Deum“, von Eurovisionsübertragungen hinlänglich bekannt, machte beim Konzert in der Schlosskirche den Anfang. Getragen wurde es vom Styriarte-Festspielorchester mit Musikern aus ganz Europa. Besonders einprägsam: die drei Naturtrompeter und Geigerin Maria Kubizek aus Wien. Einmal mehr zeigte der Arnold-Schönberg-Chor seine Qualität. Als Solisten brachten sich Miriam Feuersinger und Miriam Kutrowatz (beide Sopran) sowie Matthias Winckhler (Bariton), Martin Platz (Tenor) und William Shelton (Countertenor) mit viel Einfühlungsvermögen ein.
Zum 15. Mal wurde das Kirchenkonzert als Klangwolke durch die gesamte Steiermark geschickt. An ausgesuchten Standorten oder im Livestream konnten Musikinteressierte die Übertragung des ORF Steiermark mitverfolgen. In Stainz stellte sich Weinbäuerin Karin Ulz in den Dienst der Kultur. Im Buschenschank in Kothvogel waren die Gäste musikalisch, aber auch - was Degustation und Kulinarik angeht - in guten Händen.