Frauen sind nicht so …
Theatertruppe Stainz las Uli Brèe

Ein entspanntes "literarisches Quartett"
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Mit der Lesung aus "Schwindelfrei", dem Buch von Uli Brèe, in dem er die Frauen erklären wollte, erzielte die Theatertruppe Stainz im Dachbodentheater einen Publikumserfolg.

Bei ihrer Lesung versuchten Silvia Sonnleitner, SusanneFehleisen, Elke Fladenhofer und Kurt Weitzer den Nachweis zu erbringen, dass die Frauen nicht so, sondern ganz anders sind. Die – von Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler Uli Brèe – aufgezeigte andere Wirklichkeit der bedingt aufrichtigen Weibergeschichten, die keine Weiber mehr sind, entlockte den zahlreichen Besuchern im Dachbodentheater so manch verständnisvolles, mitfühlendes Lächeln ohne jedes Nasen rümpfen. In 26 Episoden hat der deutsch-österreichische Künstler, der auch den Anstoß zu den „Vorstadtweibern“ und „Vier Frauen und ein Todesfall“ gegeben hat, seine Erfahrungen mit Frauen festgehalten. Eine Damenparade von Anette bis Paula, deren Geschichten nie so geschehen, aber genauso passiert sind.

Die Hemdknöpfe von Anette

Steigen wir also bei Anette ein, die gerne mehr als eine Lebensabschnittsfreizeitpartnerin für „ihn“ sein, sondern gerne den Weg des Zusammenziehens, Heiratens, Kinderkriegens, Betrügens mit dem Geschäftspartner und Scheidens gehen wollte. Allein: Ihr Wunsch fand kein Gehör. Da ist durchaus verständlich, dass Anette beim Weg ins Kino urplötzlich in Tränen ausbrach und – im Wunsch, ihr Herz zu zeigen - mit einem Ruck ihr Jeanshemd aufriss. Was allerdings stach „ihm“ ins Auge? Das Haarbüschel unter dem Arm. Nachdem er sich von seinem Lachkrampf erholt hatte, galt seine Hinwendung nicht etwa seiner Begleiterin. Nein, die Besorgnis war es, wie er die ausgerissenen Hemdknöpfe wieder in Ordnung bringen könne. Als Ausweg erinnerte er sich an Paula, die eine Nietzange haben sollte. Besagte Paula kam auch, um mit „ihm“ ins Kino zu gehen und einige Jahre verheiratet zu sein.

Weitere Damengeschichten

Werfen wir nun einen Blick auf Julia und Romeo. Ein Paar, das es versäumt hatte, sich der Zeit anzupassen. Davon zeugten auch das knallgrüne Kleid und der orangefarbene Gürtel (oder umgekehrt), mit denen sie täglich ins Café kamen, am selben Tisch Platz nahmen, dieselbe Bestellung aufgaben und kein Wort miteinander redeten. Kein Wunder, dass der Ober das Paar eigenwillig fand. Nach Jahren stieß er erneut auf das Paar. In einer Zeitung, in der Renate und Bernhard, so ihr Name, als Gesangsduo, das in verrauchten Lokalen und Kaschemmen gemeinsam lautstark auftrat, abgebildet waren. Von da an war ihm klar, warum sie – da sie sich ausreichend artikuliert hatten - im Lokal nie ein Wort gesprochen hatten.

Zufrieden mit Alzheimer

Mit Charlotte, Ernestine, Bettina und Paula hatte das „literarische Quartett“, das von HelmutFladenhofer mit der Tuba musikalisch begleitet wurde, noch eine Reihe von Geschichten von/mit/über Frauen auf Lager. Berührend die Geschichte vom alten Ehepaar, das – getrieben vom Wunsch nach einem Ausbruch aus ihrem bescheidenen Leben – sich letztlich in die Alzheimer-Erkrankung zurückzog und es sich wieder gut gehen ließ.

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