Baureportage
Unternehmen "Yaasa" baut seinen Firmensitz in Lannach

- So soll der neue Firmensitz aussehen, wenn er fertig ist.
- Foto: Klaus Pizzera
- hochgeladen von Katrin Löschnig
Das internationale Unternehmen "Yaasa" startet in der Steiermark durch. Direkt an der Radlpass Straße in Lannach entsteht jetzt der neue Firmensitz.
LANNACH. Im Jänner begann man, in Lannach für "Yaasa" zu werkeln: Die Gebäude des neuen Headquarters sollen laut Heribert Hegedys, Planer und ÖBA der Hegedys-Ull GmbH, Ende November abgeschlossen sein, danach wird die Außenanlage und Einrichtung bis Mitte Dezember andauern. "Wir werden uns trotz Corona- und Ukraine-Krise, Baustoff- und Fachkräftemangel dank eines hervorragenden Bauteams um keinen Tag verspäten", weiß Hegedys.
Das Bauwerk steht auf zwei Grundstücken: Das eigentliche Baugrundstück mit 3.565 m2 wird durch ein ca. 6.500 m2 großes Grundstück eingeschlossen. Die gesamte Fläche ist also ca. 10.000 m2 groß. Das Headquarter wird aus zwei Gebäuden bestehen. Das zweigeschossige Bürogebäude befindet sich über einem Parkdeck. Einige Parkplätze werden dort ein Ladesystem haben. Weiters wird es einen "Show Room" geben. Das zweite Gebäude ist eine Halle, die als Entwicklungshalle dienen soll. "Wir testen unsere Schreibtische in allen Lebenslagen", berichtet "Yaasa"-Geschäftsführer Walter Koch.

- Geschäftsführer Walter Koch
- Foto: Manuel Schaffernak
- hochgeladen von Katrin Löschnig
"Mit Koch haben wir jemanden gefunden, der auch, wenn das Investment erhöht wurde, ökologisch nachhaltig agiert und entschieden hat", erzählt Hegedys. Was macht das Bauprojekt besonders? Zum Beispiel ist das Flachdach ein Multitalent: Es kann Regenwasser durch seine extensive Begrünung puffern und das Mikroklima verbessern. Zusätzlich ist das Dach zur Gänze, bis auf Wartungswege, mit PV-Modulen belegt und erzeugt auf beiden Dächern 100kWp Eigensonnenstrom, der in einer Solarbatterie gespeichert und genutzt wird. Nebenbei wird das Regenwasser des Bürogebäudes in einer Zisterne aufgefangen und zur Toilettenspülung und Gartenbewässerung genutzt. Das fertige Bauwerk soll beinahe ein "Zero-Emission-Haus" mit geringstem Energieverbrauch sein.

- Das Bauprojekt in Lannach von oben
- Foto: Petru Rimovetz
- hochgeladen von Katrin Löschnig
Geringer Energieverbrauch
Durch die PV-Anlage am Dach wird "Yaasa" in Lannach beinahe energieautark sein. "Die Solaranlage speichert Überschüsse tagsüber und am Wochenende ins öffentliche Stromnetz ein", erklärt Hegedys. "Wir hatten die Möglichkeit, schon mehrere Gebäude in so hoher Qualität für Koch zu bauen. Trotzdem waren wir bei diesem Gewerbebau über das konsequente baubiologische und bauökonomische Engagement des Investors sehr überrascht und erfreut", berichtet Hegedys.
Ein wertiger Bau
Es wurde wertig und nachhaltig gebaut. So hat allein der mineralische Dämmstoff der Gebäude rund 25 Prozent mehr gekostet als übliche Dämmsysteme. Dadurch gibt es keinen Mineralfaserstaub und weit weniger lungengängige und krebserregende Feinstäube. Weiters wurden nur volldeklarierte Naturfarben verwendet. Außerdem wurde kein PVC eingesetzt – neben den Holzfenstern wurden ausschließlich polyolefine Kunststoffe verwendet, eine gut recyclebare, halogenfreie Alternative.
Bei der Lage musste man auf einige Umstände achten: Beispielsweise war die Höhenlage von Bedeutung, nicht nur wegen einer wenig belastbaren oberen Bodenschicht, sondern auch wegen dem zu nutzenden Grundwassersee, der aber die Parkebene unter dem Büro nicht fluten sollte. Eine enge Zusammenarbeit mit den Hydrologen von Geolith war hier unverzichtbar. Das Gebäude entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Lebensraumplaner Klaus Pizzera, der das Gebäude ursprünglich entwarf, bevor es an das Büro Hegedys – Ull zur Einreich- und Ausführungsplanung und örtlichen Bauaufsicht weitergereicht wurde.

- Neue Zentrale für "Yaasa" in Lannach: Beim Spatenstich waren neben Geschäftsführer Walter Koch und seinen Teammitgliedern auch der Lannacher Bürgermeister Josef Niggas sowie Projektpartner mit dabei.
- Foto: Mathias Schalk
- hochgeladen von Martina Schweiggl
Pizzera gestaltete die Inneneinrichtung und achtete auf eine angenehme Atmosphäre und harmonische Farbstimmung durch die Verwendung von haptisch ansprechenden Materialien. "Der Mitarbeiter soll sich so wohl fühlen, dass er gerne in die Firma geht", erklärt Pizzera. "Ich war von der Bereitschaft des Bauteams begeistert, mit unüblichen Methoden und Werkstoffen fehlerfrei zu arbeiten", ist Hegedys beeindruckt.
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