Versunken im Hutrausch
Unser Handwerk: Katrin Rausch hat mit der Marke "Hutrausch" das Handwerk der Modistin für sich entdeckt.
LIEBOCH. Wie viele traditionelle Handwerksberufe ist auch die "Modistin" kaum noch zu finden. Vor wenigen Jahren wurde der Beruf zum "freien Gewerbe", was ihn auch für nicht gelernte Handwerker öffnete. Eine Chance, die Katrin Rausch damals ergriffen hat: Sie meldete sich als Modistin an und kreiert seitdem ausgefallene und individuelle Modelle für jeden Kopf.
Neben Walkhüten, Kappen und Sonnenhüten sind die "Fascinators" eine Besonderheit aus Rauschs Werkstatt. Die kleine, aber aufwendig gearbeiteten Zierkappen (s. Foto) stammen aus Großbritannien. Angefangen hat Rauschs Leidenschaft für die "Faszinierer" mit der Hochzeit eines Cousins. "Die Braut wollte etwas aufsetzen, ein Hut passte aber nicht", erzählt Rausch. Und so versuchte sie sich an ihrem ersten "Fascinator": "Dadurch dass ich Autodidaktin bin, entwickle ich mich spontan weiter – ja nachdem, was ich brauche, oder was gerade angefragt wird." Auch das Hutmacherhandwerk hat sie sich von Anfang an selbst beigebracht.
Am liebsten gestaltet Rausch "Fascinators" für Bräute. "Wenn man jemanden an so einem wichtigen Tag begleiten kann, ist das schön", so die hauptberufliche Musikschullehrerin aus Lieboch. Generell plädiert sie für eine Rückkehr der Hüte auf den österreichischen Köpfen: "Ein Hut ist etwas Besonderes und fällt auf", sagt sie. "Im österreichischen Straßenbild ist er leider nicht so verankert." Dabei würde er dem Trend zur Individualität sehr entgegenkommen, denn: "Mit einem Hut ist man gleich ganz anders angezogen."
Mehr Porträts aus der Serie "Unser Handwerk" finden Sie hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.