Pensionsantritt nach acht Jahren Stainz.
Würdiges Adieu für Pfarrer Franz Neumüller

Wohl der letzte Einzug von Pfarrer Franz Neumüller in die Stainzer Kirche | Foto: Gerhard Langmann
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Mit dem feierlichen Einzug durch das Spalier der Feuerwehrkameraden – begleitet von den Klängen der Erzherzog Johann-Jagdhornbläser - nahm der Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Franz Neumüller am vergangenen Sonntag seinen Anfang. „Wir wollen auf Nummer sicher gehen“, erklärte PGR-Sprecherin Maria Theresia Reisinger die geltenden Corona-Bestimmungen.
„Der Herr sei mit euch“, eröffnete der Pfarrer die Messe, um seiner Freude über die volle Kirche Ausdruck zu verleihen. Er hieß die gräfliche Familie willkommen und erinnerte an das flammende Herz des Pfarrpatrons Augustinus. Nach dem Kyrie der Musikgruppe sprach Maria Theresia Reisinger in der Lesung von der Liebe Gottes, während Kanonikus Friedrich Trstenjak, der als Co-Zelebrant fungierte, die Frohe Botschaft vortrug. In die Fürbitten flocht Gerhard Mochart den Dank an Pfarrer Franz Neumüller für seinen Mut, die Menschlichkeit und die Herzlichkeit ein.
In der Predigt stellte Pfarrer Franz Neumüller den Hl. Augustinus in den Mittelpunkt. „Es sichert unser Leben“, betonte er, dass wir ein unruhiges Herz brauchen. Noch besser aber sei ein pulsierendes Herz, das als Fundament für den Glauben diene. Einen Glauben, der über schwere Situationen hinweghelfe und stets in Richtung auf Gott ausgerichtet sei. Bei lateinischen „Theo gratias“ (Danke, Gott) erinnerte sich der Pfarrer an seine Ministrantenzeit und an so manches hilfreiche Gebet.

Abschiedsworte

Dechant a.D. Friedrich Trstenjak war es vorbehalten, am Ende der Messe den Reigen der Abschiedsworte zu eröffnen. „Du wurdest im Jahr 2013 eingeführt“, bedankte sich Trstenjak für alle pastoralen Dienste, die Mithilfe beim Aufbau der Seelsorgeräume und die Betreuung der Menschen. Mit einem Präsent wünschte er dem Scheidenden alles Gute für den kommenden Lebensabschnitt. Für die erfreuliche, von Vertrauen getragene Zusammenarbeit brachte Andreas Gerhold seinen Dank zum Ausdruck. Er fühle sich, so der evangelische Pfarrer, über die Grenzen der Konfession verbunden und sehe die christlichen Kirchen aufeinander zugehen. Seine Deutung des „Pfarrer i.R.?“ Pfarrer in Reichweite. Als Präsent überreichte er eine in Gold gehaltene Basis-Bibel.
Nach den Ministranten, die sich mit einem Fotobuch bei Pfarrer Franz Neumüller einstellten, präsentierte der Ligister Künstler Klaus Baumgartner seine Überraschung. Eine kleine Erinnerung an einen großen Pfarrer nannte er das überlebensgroße Porträtbild von Franz Neumüller, das er – ganz bewusst, um keine Unterteilung zuzulassen – in voller Körpergröße geschaffen habe.
Nach den Erzherzog Johann Jagdhornbläsern und dem Schlusssegen meldete sich Walter Eichmann zu Wort. „Du hast Spuren hinterlassen“, bedankte er sich für acht Jahre Pastoralarbeit in Stainz. Die Anwesenheit von Feuerwehr, Jägern, Vereinen und den vielen alten und jungen Besuchern zeige, so der Bürgermeister, dass du auf die Menschen zugegangen bist. Das Präsent, so Eichmann, werde er beim Festakt vor dem Pfarrheim nachreichen.
Danach wurde es gleichermaßen musikalisch und besinnlich. Das Stainzer Trio mit Gregor Mörth, Heide Engelbogen und Karl Alexander Engelbogen stimmte das Bauernmenuett aus der Haibacher Messe an, bevor der Ausnahmekünstler Toni Maier (Konzertmusiker, Komponist, Bandleader) auf seiner Trompete das Feierabendlied zum Besten gab.

Festakt Schlossplatz

Die Fortsetzung der Abschiedsworte gab es auf dem Schlossplatz nach dem Begrüßungsmarsch der Marktmusikkapelle Stainz. „Du bist zu einem vertrauten Anblick in Stainz geworden“, lobte Bürgermeister Walter Eichmann die einfühlsame Führung der Menschen hin zur Kirche und zum Glauben. Als Geschenk der Marktgemeinde überreichte er ein vom Stainzer Künstler Helmut Gombocz gemaltes Christus-Bild. Bei der Auswahl des Geschenkes zusammengetan hatten sich die Feuerwehren der Gemeinde, vertreten durch ABI Markus Schauer und HBI Robert Eibl, und der Pfarrgemeinderat Stainz mit der PGR-Vorsitzenden Maria Theresia Reisinger, die sich mit einem Jagdanzug einstellten. Wie anders als mit einem Lied könnte der Stainzer Kirchenchor den Abschied feiern? Jetzt sagt halt unser Franz ade, weil er in Pension schon geht und wir olle find‘n des so schod“ hieß es da nach der Goisern-Melodie von „Du bist so weit, weit weg“.
Mit Stefanie Theißl von der Stainzer Jägerschaft, die einen Hut, einen Stock und einen Rucksack als Präsent überreichte und dem Seniorenbund Stainz mit Obfrau Aloisia Haberschek und Vorgängerin Eleonore Steinbauer stellten sich zwei weitere Vereine mit einem Geschenk zum Abschied nehmen an. Bevor die Pfarrfestbesucher an die Reihe kamen, machten Andrea Knoll-Nechutny von der Bücherei Stainz und Franziska Hiden vom Stainzer Senecura Seniorenheim dem scheidenden Pfarrer ihre Aufwartung.
Und was machte Pfarrer Franz Neumüller? Er tat exakt das, was ihm die Abschiedsredner zugutegehalten haben – er mischte sich auf ein Gespräch unter die Menschen.

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