Antwort auf die aktuelle Nullzins-Phase
Aktien als Potenzial für Zuwächse
STAINZ. - Zum 8. Mal lud die Steiermärkische Sparkasse am vergangenen Donnerstag zum Wertpapierabend in den zum Vortragsraum umgestalteten Kassensaal. „Der Euribor steht aktuell bei -0,4 Prozent“, nannte Individualkundenbetreuer Guido Mauerhofer in seiner Begrüßung den bevorstehenden Weltspartag als guten Termin für einen Einstieg in das Wertpapier.
„Sparen hat Tradition“, freute sich Regionalleiter Wolfgang Schrei, dass die Sparkasse trotz Nullzinspolitik einen Spareinlagenzuwachs zu verzeichnen hat. Vor allem sei es wichtig, der Jugend die Notwendigkeit des Sparens zu vermitteln. Allerdings, merkte er an, dass es heutzutage attraktive Alternativen zum Sparbuch gibt.
Recht kritisch ging Harald Frank Gruber, Leiter des Wertpapiergeschäftes der Steiermärkischen Sparkasse, mit Spareinlagen um. Er beruhigte zwar, dass Banken Minuszinsen niemals an die Kunden weitergeben würden, sorgte mit seinem Vergleich, dass sich Guthaben bis 2016 in 25 Jahren verdoppelt haben, während sie heute dafür 1.300 Jahre brauchen. Dabei sei die Inflation noch gar nicht eingerechnet. Als Beispiel führte er den Oktoberfest-Index an, der zum heutigen Preis einer „Mass“ im Jahr 1960 zehneinhalb „Mass“ erlaubt hätte. Eine Einschränkung nahm er dennoch vor: Er empfahl die Veranlagung (auch in kleinen Teilsummen möglich) in breit gestreuten Fonds.
Der Hauptredner, Uwe Kolar vom Wertpapiergeschäft der Erste Bank, sah die Zukunft durch die Handelskonflikte (USA und China) und die politischen Akteure (Trump, Johnson) eher gedämpft. Trotz des zu erwartenden harten Brexits gestand er der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) aber gute Zeiten zu. „Die EZB strebt eine Inflation von 2% an“, rechnete er vor, dass Europa mit einem Wachstum von 1%, die USA dank des starken Inlandskonsums aber mit 3 ½% rechnen könne. Generell positiv: „Es ist kein Krisenjahr in Sicht.“
Seine Einschätzung der Spareinlage? „Die Entwicklungskurve gleicht dem EKG eines Toten“, stellte er die Entwicklung im Aktienmarkt gegenüber, die deutlich nach oben zeige. Ganz besonders amerikanische Titel seien im Plus, zudem seien die Gewinnerwartungen deutlich besser. Welche Bereiche sollten im Wertpapierportfolio vertreten sein? Gesundheit, Basiskonsum, Technologie in Amerika, Gesundheit, Lebensmittel, Technologie in Europa.
Arbeite! Sammle! Vermehre! Der Gründungsgedanke der Ersten Österreichischen Sparkasse (heuer 200 Jahre alt) sei heute nicht mehr umzusetzen, konstatierte Uwe Kolar. Das Sparen von damals, so der Referent, sollte dem Investieren (in Aktien) weichen. Seine Trends: Investments in Gesundheit/Vorsorge, Lebensstil, Technologie/Innovation, Umwelt/saubere Energie und aufstrebende Märkte. Als konkrete Tipps nannte er die Aktienfonds STOXX Global Select Dividend 100 Performance Garant V und die Aktienanleihe ERSTE Protect Pro, beides Formen mit Kapitalgarantie am Ende der Laufzeit. „Die Mitarbeiter beraten Sie gerne“, lud er die Gäste zu einem Besuch in der Sparkasse ein.
„Die Zukunft kommt schneller als man denkt“, bedankte sich Guido Mauerhofer bei den Gästen für den Besuch und lud zu Speise und Getränk ein.
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