Unternehmer privat
Helga Gotschuli, eine Weltenbummlerin mit Weitblick

Robert Muscherlin, ein Freund der Familie seit rund 40 Jahren, hilft gerne Helga Gotschuli beim Imkern. | Foto: privat
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  • Robert Muscherlin, ein Freund der Familie seit rund 40 Jahren, hilft gerne Helga Gotschuli beim Imkern.
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In unserer Serie "Unternehmer privat" plaudern wir mit Helga Gotschuli, Gründerin der Hörwerkstatt in der Steiermark und in Kärnten. Die Unternehmerin spricht über ihre Ausbildung und den Quereinstieg in die Hörakusitk, über ihre Intention als Selbstversorgerin, ihre Reiselust und über die Idee für ein mutikulturelles Kochbuch.

DEUTSCHLANDSBERG. "Mein Beruf ist meine Berufung“, betont Helga Gotschuli, Geschäftsführerin der "Hörwerkstatt", die sie 2004 aufgebaut hat. An den vier Standorten in Lieboch, Wolfsberg/Kärnten, Klagenfurt und in Deutschlandsbeg sind insgesamt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.

"In der Deutschlandsberger Glashüttenstraße sind es sechs, als fünf Damen und mein Sohn Stephan, der seit 2020 im Team ist", erzählt Helga Gotschuli über ihren Sohn, der außerdem ein begnadeter Tänzer ist.

Vom Kulturmanagement in die Hörakusitk

Dabei ist die Unternehmerin eine Quereinsteigerin, die Tourismus und Kuturmanagement an der Karl Franzens-Universität in Graz studiert hat. Durch ihren Mann Alexander Gotschuli, HNO-Arzt mit Ordination im selben Haus oberhalb der Deutschlandsberger Hörwerkstatt, ist Helga Gotschuli in die Welt der Akustik eingetaucht.

"Ich kenne meinen Mann schon seit der Schulzeit. Durch seine Arbeit aber auch durch mein Studium hat sich mein Interesse an Kommunikation entwickelt. Ich habe erkannt, vor welchen Herausforderungen Menschen mit Hörstörungen in ihrer Kommunikation stehen, die jeder Mensch anders wahrnimmt", erklärt Helga Gotschuli, die auch das Berufsbild der Hörakustikmeisterin und Audiotherapeutin erlernt hat.

Verstehen Sie steirisch?

Dabei bietet Gotschuli nicht nur technische Unterstützung sondern geneinsam mit ihrem Team auch eine maßgeschneiderte Begleitung mit einem individuellen Hörtraining. "Manche Stammkunden begleiten wir jetzt schon seit 20 Jahren. Dabei hat für mich Selbstverantwortung für das eigenen Befinden Priorität", betont Helga Gotschuli.

"Gemeinsam können wir vieles bewirken", dieses Motto lebt die Unternehmerin Helga Gotschuli auch mit ihrem Team der Hörwerkstatt. | Foto: privat
  • "Gemeinsam können wir vieles bewirken", dieses Motto lebt die Unternehmerin Helga Gotschuli auch mit ihrem Team der Hörwerkstatt.
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Um das verstehende Hören auch der jeweiligen Kundschaft regionsspezifisch zu ermöglichen, hat Helga Gotschuli gemeinsam mit der Universät Graz unter dem Motto "Verstehen Sie steirisch?" "Verstehen Sie kärntnerisch" spezielle Hörtests entwickelt, in denen gängige Dialektwörter Eingang finden, also z.B. "Kuah" statt Kuh u.a.
"Das kommt richtig gut an, denn nicht jeder versteht die gängige Schriftsprache", erklärt Gotschuli.

Vom Steirischen ins Arabische

Apropos Sprachen: Durch ihr Studium ist Gotschuli nach wie vor von fremden Kulturen fasziniert und hat sowohl den arabischen als auch den asiatischen Raum bereist. Neben deutsch spricht sie englisch, französisch und arabisch. "Und natürlich spreche ich steirisch", so die Weltenbummlerin. 

"Mich interessieren andere Kulturen sehr, um sie zu verstehen und um von ihnen zu lernen."
Helga Gotschuli, Gründerin der "Hörwerkstatt".

Kochbuch der Kulturen

Bei ihren Reisen hat Gotschuli verschiedene Gerichte kennen gelernt, die speziell zu Zeremonien bzw. festlichen Anlässen zubereitet werden, also von der Geburt, über Geburtstage und Hochzeiten bis hin zum Begräbnis nach dem Tod. Dazu gibt es in jedem Land andere Speisen, die vielerorts geradezu akribisch vorbereitet werden. 

Diese Vielfalt und die Liebe in der gemeinsamen Zubereitung der Gerichte und zum gemeinsamen Speisen hat die Unternehmerin dazu inspiriert, ein eigenes Kochbuch unter dem Titel  "Treffen der Kulturen" herauszugeben.

Helga Gotschuli ist fasziniert von fremden Kulturen und ihren Speisen. Dazu wird es demnächst auch ein Kochbuch aus ihrer Feder geben. | Foto: privat
  • Helga Gotschuli ist fasziniert von fremden Kulturen und ihren Speisen. Dazu wird es demnächst auch ein Kochbuch aus ihrer Feder geben.
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"Vieles davon habe ich selbst ausprobiert. Das Kochbuch ist ja noch in Arbeit. Ich möchte mich dabei jedenfalls von der gängigen Wertung in der Ernährung vom Veganer bis zum Fleischesser distanzieren und die Freude am gemeinsamen Kochen und Essen in den Mittelpunkt stellen."
Helga Gotschuli arbeitet an einen kulturübergreidenden Kochbuch

Schließlich kocht Helga Gotschuli selbst mit Vorliebe mit Kräutern und Gemüse aus ihrem eigenen Garten. "Wir wohnen in einem 500 Jahre alten Bauernhaus in Leibenfeld nahe Deutschlandsberg, wo ich mit meinem Mann, meiner Tochter und meinem Sohn versuche, Nachhaltigkeit zu leben", spricht Gotschuli nicht nur einen möglichst plastikfreien und Müll minimierendes Haushalten an, sondern auch eine auf ökologischen Kreisläufen basierte Esskultur.

Die Unterstützung der Lebensmittelkooperative Deutschlandsberg ist für sie dabei ebenso essentiell wie die Förderungvon "Arche Noah"  zum Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt rund um fast ausgestorbene Gemüse- und Pflanzensorten.

Künstlerisch aktiv

Zur Gestaltung der Etiketten an den Marmeladegläsern wird Gotschuli sogar selbst künstlerisch aktiv. Außerdem hat sie die Leidenschaft zum Imkern entdeckt. "Dazu pflege ich gemeinsam mit Verwandten und Freunden insgesamt sechs Bienenstöcke zuhause. Die Bienen sind wirklich sehr fleißig", freut sich Gotschuli über ordentliche Honig-Erträge.

Robert Muscherlin, ein Freund der Familie seit rund 40 Jahren, hilft gerne Helga Gotschuli beim Imkern. | Foto: privat
  • Robert Muscherlin, ein Freund der Familie seit rund 40 Jahren, hilft gerne Helga Gotschuli beim Imkern.
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Um auch ihren Teil zu CO2-Reduktion beizutragen, setzt die Unternehmerin jedes Jahr mit ihrer Familie Bäume. "Im Vorjahr waren es fünf Kastanienbäume", erklärt Helga Gotschuli, die davon überzeugt ist "Wir können nur gemeinsam als Menschheitsfamilie etwas bewirken."

In diesem Sinne ist Helga Gotschuli über ein Netzwerk im Hintergrund auch karitativ tätig, wie nach der Migrationswelle 2015  oder heuer in Folge des jüngsten Erdbebens in der Türkei und in Syrien.

"Es freut mich die Möglichkeit zu haben, Menschen zu unterstützen, die nicht jene Chancen und Möglichkeiten haben, wie wir hier in unserer Region."
Helga Gotschuli, Gründerin der Hörwerkstatt

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