Freundschaftliches Händereichen am Radlpass

Johann und Waltraud Jöbstl mit Tochter Andrea Jöbstl-Prattes (r.) konnten den Pfarrer aus Radlje, Gemeindevertreter aus beiden Ländern und auch die heimische Exekutive zu der Feierstunde begrüßen. Alan Bukovnik (4. v. r.), 2004 schon Bürgermeister, und 1. Vizebgm. Alfred Rauch (5. v. r. mit Pfarrer Jože Poljanšek), begrüßten die neue Standortwahl und bedankten sich bei Waltraud Jöbstl für die Initiative.
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  • Johann und Waltraud Jöbstl mit Tochter Andrea Jöbstl-Prattes (r.) konnten den Pfarrer aus Radlje, Gemeindevertreter aus beiden Ländern und auch die heimische Exekutive zu der Feierstunde begrüßen. Alan Bukovnik (4. v. r.), 2004 schon Bürgermeister, und 1. Vizebgm. Alfred Rauch (5. v. r. mit Pfarrer Jože Poljanšek), begrüßten die neue Standortwahl und bedankten sich bei Waltraud Jöbstl für die Initiative.
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Slowenisches Denkmal wechselte auf die österreichische Seite

Wo sich einst Grenzbalken öffneten und schlossen gehen heute die Menschen auf einander zu. Am Radlpass wurde nun das Denkmal mit den reichenden Händen neu gesegnet. Es war am 1. Mai 2004 anlässlich des EU-Beitritts Sloweniens enthüllt worden und hat jetzt auf österreichischer Seite am Privatgrund von Waltraud und Johann Jöbstl aus Wernersdorf einen neuen Platz bekommen. Der Weihe wohnten Gemeindevertreter dies- und jenseits des Passes bei.

(jf). Regen und Nebel in 650 Meter Seehöhe konnten die Freude über das gelungene Werk nicht trüben. Mit Alan Bukovnik, Bürgermeister von Radlje ob Dravi, und Alfred Rauch, Vizebürgermeister von Eibiswald, trafen sich am Radlpass zwei langjährige Freunde wieder. Bukovnik, der mit Kommunaldirektor Toni Potnik und Pfarrer Jože Poljanšek gekommen war, unterstrich sogleich die guten Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden.
Die Entstehung des Denkmals basiert laut Alan Bukovnik auf einer mündlichen Vereinbarung zwischen Radlje ob Dravi und den damals noch eigenständigen Kommunen Aibl, Eibiswald, Großradl sowie Pitschgau. Der 2,2 Tonnen schwere Diabas stammt aus dem Haider-Steinbruch am Radlpass. Die Haider-Brüder stellten den Stein zur Verfügung, Slowenien beauftragte einen Künstler mit der Gestaltung. Es entstand eine Darstellung mit der Handreichung, geschaffen vom slowenischen Bildhauer Vojko Urisk, die an das historische Ereignis erinnern sollte. Weil der Standort auf dem Parkplatz eines Free-Shops ungünstig war, machte Waltraud Jöbstl den Vorschlag, das Denkmal auf ihrem Grund, und zwar gleich neben dem Grenzstein St. Germain aus dem Jahr 1919, zu platzieren. Die Gemeinde Radle ob Dravi führte die Überstellung durch, und so können sich hier weiterhin viele Menschen die Hände reichen.
Waltraud Jöbstl, die für ihre ausgezeichneten Edelbrände international bekannt wurde, und ihr Mann Johann haben 2011 das österreichische Zollgebäude an der Grenze zu Slowenien erworben und 2014 daraus ein „Haus der Begegnung“ gemacht, das für Veranstaltungen gemietet werden kann. Seither besitzen die rot-weiß-roten Grenzbalken hier nur noch Symbolcharakter, wir haben damals darüber berichtet.
Bei der Denkmalweihe schilderte Waltraud Jöbstl ihre Beweggründe für den Kauf: „Ich bin hier 50 Jahre über die Grenze gefahren, um für unsere Ribisel und Gurken Erntehelfer zu holen. Wenn ich sie zurück gebracht habe und wieder heim gefahren bin, hielt ich am Radlpass an und habe die wunderbare Aussicht genossen.“

Fotos: Josef Fürbass

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