Hintergründig-bissige Inka Meyer

Geständnis einer Forelle: Ich hänge schon wieder an der Nadel
  • Geständnis einer Forelle: Ich hänge schon wieder an der Nadel
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Primär ging es bei Inka Meyer – einer mittelfränkischen Pfälzerin mit friesischem Migrationshintergrund, die in München lebt - und ihrer „Kabarett-Dramödie“ am vergangenen Freitag im Dachbodentheater um Frauen. Mit ihrem gesellschaftskritischen Feingespür fasste sie aber auch heiße Eisen wie Arbeit, Familie oder Rente an. Und das mit unverblümter Direktheit, die nur von ihrem feinsinnig bis brachialen Humor übertroffen wurde. Beispiele gefällig? Was macht die Frau morgens mit ihrem Arsch? Sie streicht ihm ein Butterbrot. Was ist der Unterschied zwischen Klitoris und Kneipe? Zweiteres finden Männer auf Anhieb.
Dabei: Es war in der Tat kein Männer-Bashing. Schon eher die Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Phänomenen. Die Silvester-Übergriffe auf dem Bahnhof in Köln? Ist Alltag, an einem normalen Oktoberfesttag gibt es knapp 150 Sexualübergriffe. Ganz zu schweigen vom Sextourismus, der die Oma am „Beach“ zur „Bitch“ werden lässt. Um mit Hamlet zu sprechen: Schein oder Schleim, das ist hier die Frage.

Um weiter bei den Fakten zu bleiben: Jedes vierte Kinderspielzeug entspricht nicht den gesetzlichen Bestimmungen, Eltern-Sein wird heute als Charakterfehler angesehen und – kein Spaß – Männer urgieren einen finanziellen Ausgleich wegen der Benachteiligung durch die Frauenquote. Da passt Shakespeare ganz gut dazu: Hohle Köpfe haben den lautesten Klang. Bei der Zugabe hatte sie ihren Finger auf einer umweltbelastenden Wunde: Um den Kaffeetrinkern den Genuss nicht zu verderben, wird hier die Tonnenanzahl des täglich verbrauchten Aluminiums für die Nespresso-Kapseln verschwiegen.

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