Von seltsamen Steinen und anweiligen Orten

Der Kreuzwehstein bietet auch Gelegenheit, um mit der Natur auf Tuchfühlung zu gehen.
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  • Der Kreuzwehstein bietet auch Gelegenheit, um mit der Natur auf Tuchfühlung zu gehen.
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Mit dem Rücken zum Kreuzwehstein in Hollenegg

Die Koralm im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet ist mit schönen Berg- und Tallandschaften ausgestattet. Darüber hinaus hat die Region Eigentümlichkeiten zu bieten, die auf eine bewegte und weit in die Vergangenheit zurückreichende Geschichte schließen lassen.

(jf). Ob verknorpelte Bäume, verschiedene Ausprägungen von natürlichen Felsgebilden oder auch von Menschenhand geschaffene Steinmale – derartige „Erscheinungen“ haben etwas Mystisches an sich. Bereits seit vielen Jahren erkundet der Deutschlandsberger Dr. Herbert Kriegl das von zahlreichen Mythen und Sagen umrankte Koralmgebiet. Der Lokalhistoriker berichtet darüber in seinem Buch „Mythos und Kult im Bereich der Koralm“. Er hat dafür intensiv geforscht, gesammelt, ausgewertet und fotografiert.
Seine Interesse widmet Kriegl „anweiligen“ Orten ebenso wie ganz besonderen Plätzen und auffälligen Steinen. Ein solcher befindet sich in Hollenegg. Der Kreuzwehstein steht, etwa 800 Meter westlich von der Wolfgangikirche entfernt, in einem Wald. Wanderer, die hier vorbeikommen, machen staunend Halt.
Der Stein, laut Kriegl ein Konglomerat, hat vorne eine Einbuchtung. Erzählungen zufolge sollen sich Menschen, die von Kreuzweh geplagt werden, hier gerne anlehnen und rasten. Daher auch die Bezeichnung. „Bei solchen Wahrnehmungen spielt häufig der Placebo-Effekt eine Rolle“, so Herbert Kriegl, der aber einräumt, dass ein Kollege von ihm hier bereits vor Jahren mit der Wünschelrute messbare Bodenenergie geortet habe. Auf alle Fälle eignet sich der Ort, um Erfahrung mit der Natur zu machen. „Wenn man sich in die Nische stellt, werden die Geräusche ringsum – ob Vogelgezwitscher oder Rauschen der Bäume – wie durch eine Muschel noch intensiver wahrnehmbar und erlebbar.“ Als überaus interessant deutet Kriegl das seltene Fischgrätenmuster im hinteren Bereich. „Der Stein ist auch angemeißelt. Ob ihn zu zerstören oder zu manipulieren, das bleibt ein Rätsel.“
Das im Herbst 2015 erschienene Buch „Mythos und Kult im Bereich der Koralm“ von Dr. Herbert Kriegl ist in der Buchhandlung Leykam und bei Simadruck in Deutschlandsberg erhältlich.

Fotos: Josef Fürbass

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