Schmeck, was in deinen eigenen Äpfeln steckt!

Lena Jöbstl: „Dieser Apfelsaft schmeckt herrlich!“
12Bilder
  • Lena Jöbstl: „Dieser Apfelsaft schmeckt herrlich!“
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Frischer Apfelsaft schmeckt einfach köstlich! Und wenn man den Saft der eigenen Äpfeln genießen kann, mundet er gleich noch einmal so gut. Die dramatische Preissituation bei Pressobst – für 100 Kilo bekommt man lediglich etwa 4 Euro – führt dazu, dass viele „Vitaminbomben“ liegen bleiben. Eine weststeirische Familie macht jetzt Mut zur Bewusstseinsveränderung.

(jf). „Ach schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif!“ Diese bekannte Passage aus Grimms Märchen „Frau Holle“ passt in den Herbst. Gar nicht märchenhaft sind hingegen die Preise, die derzeit für Pressobst bezahlt werden. Fazit: Für rund 0,04 Cent pro Kilo sind nicht viele Menschen bereit, sich zu bücken und das Fallobst aufzuklauben...
Das hat jetzt die Familie Jöbstl vulgo Stari auf eine Idee gebracht: Sie pressen auf ihrem Obst- und Weinhof in Aibl bei Eibiswald auch kleine Apfelmengen zu Saft. „Es ist schade, dass am Ende des Jahres ein wertvolles Rohprodukt durch den Preisverfall nichts mehr wert ist“, so Martin Jöbstl. Er will Obstbaumbesitzer dazu motivieren, die Äpfel nicht verfaulen zu lassen, sondern zu Saft zu verarbeiten. Keine „Erpressung“, sondern Bewusstseinsbildung. Und wer wissen möchte, was in seinen Äpfeln steckt, der kann beim Pressen zuschauen.
Auch die erstaunlich warme Herbstsonne verfolgt das Geschehen am Hof der Familie Jöbstl interessiert. „Die rot- und gelbbackigen Äpfel kokettieren mit ihrem knackigen Aussehen, als würden sie Martin Jöbstl signalisieren: „Press das Beste aus uns raus!“ Und der lässt sich nicht lange bitten, denn die Bandpresse steht bereit. Gleich zwei Mal – zunächst im Wasserbad und anschließend im Aufzug zum Mahlen – werden die Äpfel gereinigt. Nach dem Zerkleinern wird gepresst. Auf dem Weg in den Tank durchläuft der Saft einen Filter. Um ihn haltbar zu machen, wird er im Pasteur auf 80 Grad Celsius erhitzt und danach in einer Bag-in-Box heiß abgefüllt. Der Kunststoffbeutel im Karton fasst drei, fünf, zehn oder 20 Liter und ist mit einem praktischen Auslaufhahn ausgestattet.
„Nach dem Öffnen ist der naturtrübe Apfelsaft noch zwei bis drei Monate genießbar“, so Martin Jöbstl. 50 Kilo Äpfel ergeben rund 33 Liter Saft. In Zukunft möchte die Familie Jöbstl auch Apfelmischsäfte – so zum Beispiel Apfel-Birne oder Apfel-Mango – erzeugen.

Alle Fotos: Josef Fürbass

Wo: Obst- und Weinhof Ju00f6bstl, Aibl, 8552 Aibl auf Karte anzeigen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.