Asyl
Grundversorgungsquartier in Wals-Siezenheim

Das leerstehende Austria Trend Hotel in Wals-Siezenheim bietet als Grundversorgungsquartier 330 aus der Ukraine Geflüchteten eine Unterkunft.
 | Foto: Rotes Kreuz Salzburg
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  • Das leerstehende Austria Trend Hotel in Wals-Siezenheim bietet als Grundversorgungsquartier 330 aus der Ukraine Geflüchteten eine Unterkunft.
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Seit Anfang April kommen Geflüchtete aus der Ukraine im leerstehenden Austria Trend Hotel in Wals-Siezenheim unter. Dieses wird vom Roten Kreuz als Grundversorgungsquartier geführt. Mittlerweile sind hier knapp 330 Menschen untergebracht. Ein Drittel von ihnen sind Kinder.

WALS-SIEZENHEIM. 330 ukrainische Flüchtlinge werden zurzeit im Rotkreuz Versorgungsquartier in Wals Siezenheim versorgt. Ein Drittel von Ihnen sind Kinder. Sie sind gemeinsam mit ihren Müttern, Tanten und Großeltern geflüchtet. Hier werden Sie verpflegt und rund um die Uhr betreut.

Ein Zuhause auf Zeit

Bis zu 450 Menschen können in den Räumlichkeiten des ehemaligen Hotels untergebracht werden. Die Konferenzräume wurden zu diesem Zweck zu Spiel-und Aufenthaltsräumen umfunktioniert. Die Betroffenen erhalten Vollverpflegung und werden Tag und Nacht von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes und des Samariterbunds betreut. Zwei von Ihnen sind Oksana Kabysh und ihre Tochter Valerie. Kabysh betont, dass Sie in der Unterkunft sehr gut betreut werden, vor allem was das Essen und Spielsachen für ihre Tochter betrifft. Ihren Mann und ihre ältere Tochter, die beide in der Ukraine geblieben sind, vermisst sie jedoch sehr.

"Wir versuchen natürlich jeden Tag anzurufen. Aber wir können nicht jeden Tag sprechen, weil mein Mann sagt, er hat soviel zu tun, später. Mein Herz ist nicht hier.
Oksana Kabysh

 

Géza Schulthess, Leiter des Grundversorgungsquartiers, und Sabine Kornberger-Scheuch bieten ukrainischen Flüchtlingen ein Zuhause auf Zeit. | Foto: Rotes Kreuz Salzburg
  • Géza Schulthess, Leiter des Grundversorgungsquartiers, und Sabine Kornberger-Scheuch bieten ukrainischen Flüchtlingen ein Zuhause auf Zeit.
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Landesgeschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheucher hebt hervor: „Wir geben ein Zuhause auf Zeit. Nach ihren belastenden Erlebnissen und der anstrengenden Anreise haben die Menschen, die sich entschieden haben, in Salzburg zu bleiben, nun endlich die Möglichkeit anzukommen. Von hier unterstützen wir sie dabei, sich für die kommende Zeit ein Leben aufzubauen und ihren Alltag zu strukturieren." 

Ein Begegnungs- und Rückzugsort

Im Grundversorgungsquartier haben die Vertriebenen nun wieder Privatsphäre und können sich nach der anstrengenden Zeit ihrer Flucht zurückziehen. Gleichzeitig haben sie auch die Möglichkeit sich jederzeit mit anderen Menschen aus der Ukraine auszutauschen und können das Betreuungsangebot des Roten Kreuzes und des Samariterbunds in Anspruch nehmen.

 „Die Menschen können sich hier bis zur Rückkehr in ihre Heimat ein neues Zuhause aufbauen.“ 
Martin Gaisberger, Obmann des Samariterbundes.

Auch der Bürgermeister von Wals-Siezenheim Joachim Maislinger unterstreicht, dass die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger die Geflüchteten willkommen heißen und sie bestmöglich mit Spenden und organisatorischen Bemühungen unterstützen. "Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu helfen, ist enorm, das geht von Spielzeugspenden für die Kinder bis zur Organisation eines regelmäßigen Schulbesuchs“, so Bürgermeister Joachim Maislinger.

Solidarität

Martin Panosch ist Honorarkonsul für die Ukraine in Salzburg und Landesdirektor der Wiener Städtischen, die eine der Haupteigentümerinnen des ehemaligen Hotels ist. Er sagt, dass es eine Selbstverständlichkeit gewesen sei, die Räumlichkeiten bis zur geplanten Generalsanierung zur Verfügung zu stellen. „Diese Menschen haben in ihrer Heimat alles verloren und möchten dennoch so schnell wie möglich wieder zurück. Öffnen wir unsere Herzen und helfen wir Ihnen durch diese Zeit.“ 

Auch Reinhold Mayer, Vertriebenenkoordinator des Landes Salzburg, betont vor Ort, dass die Zusammenarbeit in Salzburg wirklich sehr gut funktioniert. Gemeinsam mit der Bevölkerung helfen das Land Salzburg, Behörden, Hilfs- und Einsatzorganisationen den Geflüchteten in ihrer Notlage.

Martin Gaisberger (Obmann des Samariterbunds), Reinhold Mayer (Vertriebenenkoordinator des Landes), Sabine Kornberger-Scheuch (Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes), Martin Panosch (Landesdirektor Wiener Städtische und Honorarkonsul der Ukraine) und Joachim Maislinger (Bürgermeister von Wals-Siezenheim) (von links) | Foto: Rotes Kreuz
  • Martin Gaisberger (Obmann des Samariterbunds), Reinhold Mayer (Vertriebenenkoordinator des Landes), Sabine Kornberger-Scheuch (Landesgeschäftsführerin des Roten Kreuzes), Martin Panosch (Landesdirektor Wiener Städtische und Honorarkonsul der Ukraine) und Joachim Maislinger (Bürgermeister von Wals-Siezenheim) (von links)
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Grundversorgung für Vertriebene

Generell gilt: Geflüchtete Menschen mit Vertriebenenstatus haben Anspruch auf Grundversorgung, wenn sie selbst nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen. Ihnen wird entweder ein geeignetes Quartier vom Land zur Verfügung gestellt, oder ein solches wird über finanzielle Zuschüsse und/oder Anmietung von privaten Quartiergebern organisiert.

Weitere Informationen dazu. https://www.salzburg.gv.at/themen/gesellschaft/integration/ukrainehilfe.

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