40 Jahre Neue Musikmittelschule Gratwein

Die Hörgaserin Gertrud Zwicker war vor 40 Jahren maßgeblich an der Gründung des Musikschwerpunktes in Gratwein beteiligt. Sie blickt auf erfolgreiche Jahrzehnte und zahlreiche Karrieren ehemaliger Schüler zurück.
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  • hochgeladen von Edith Ertl

In vier Jahrzehnten wurde die NMMS und damalige Musikhauptschule zu einer Kaderschmiede für Talente, die stolz auf ihren Musikernachwuchs ist. Als einzige NMMS in der Region ist der Zustrom an begabten Schülern ungebrochen, die Aufnahme aber ist begrenzt.

Wie alles begann

Die Musik zum Klingen brachte Gertrud Zwicker. In Gratwein als Pädagogin tätig, unterrichtete sie damals auch im Grazer Ferdinandeum und führte den dortigen Chor in die höchste Liga zum Bundesjugendsingen. „Ich habe mir gedacht, die musikalischen Kinder haben wir in Gratwein, Stiwoll, St. Oswald und St. Bartholomä auch“. Couragiert tüftelte sie an einem Plan, der im Schuljahr 1976/77 zur Gründung der Musikhauptschule Gratwein führte.

Schülerin der ersten Stunde war Sabine Namestnik, die heute selbst an der NMMS unterrichtet. „Ich komme aus einer musikalischen Familie“, sagt die Gratweinerin. Der Großvater war Kapellmeister, der Onkel spielte Geige, „die Liebe zur Musik war bei mir schon immer da“. Mit ihrer Klasse arbeitet sie zurzeit am Geheimnis des Dschungels. „Mit Wimba, einem Musical mit viel Rhythmus und bezaubernden Melodien werden wir uns in die Herzen des Publikums singen und tanzen“, gibt die Pädagogin eine Vorschau auf den großen Auftritt am 1. Juni in der MZH Gratwein. Die jährliche Musical-Aufführung ist krönender Höhepunkt im Musikschuljahr und wohl auch im regionalen Kulturprogramm. Die Aufführungen der letzten Jahre unter der Federführung des Lehrer-Ehepaars Reingard und Wolfgang Wabscheg, Johann Kohl. Brigitte Krenn oder Helene Weiler sowie der Instrumentallehrer Josef Söls, Hans-Peter Suppan, Karl-Heinz Zapfl waren Spitzenleistungen, die den Vergleich mit Profibühnen nicht zu scheuen brauchen. Auch damit nimmt die NMMS Gratwein eine Vorreiterrolle ein, wie vor vier Jahrzehnten, als die Lehrpläne aus Gratwein für ganz Österreich Gültigkeit erlangten.

Grundstein für Musikkarrieren

„Mir war wichtig, dass die Kinder einen guten Musikunterricht haben und die Eltern dafür nicht zusätzlich zahlen müssen“, blickt Zwicker zurück. Dass daneben der Grundstein für viele musikalische Karrieren gelegt wurde und noch immer gelegt wird, freut sie besonders. So zählen u.a. zu den ehemaligen Schülern der aus „Deutschland sucht den Superstar“ bekannte Sänger und Komponist Richard Schlögl. Eva Reicher singt im Arnold-Schönberg-Chor, der auf Auftritte bei den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, dem Carinthischen Sommer oder der Styriarte blicken kann. Die Kapellmeister und Musikerzieher an Musikmittelschulen Karl und Ernst Hofer vom MV St. Oswald bei Plankenwarth besuchten ebenso die Gratweiner Schule wie der bei der Voice Factory für seinen Counter-Tenor bekannte Sänger und Klarinettist Reinhard Uhl, die Liebocher Tanzgeiger, die Fuchsbartl Banda, der Weltmeister auf der Steirischen Harmonika Rene Kogler, ORF-Moderator Paul Reicher, Mezzospranistin Viktoria Schwindsackl oder Susanna Sawoff, Österreichs Jazz-Größe, die von Kennern als neue Norah Jones bezeichnet wird.

102 Schüler werden derzeit in der NMMS Gratwein unterrichtet. „Wir schauen uns vor der Aufnahme die musikalische Eignung an“, sagt Dir. Bärbel Schelch. Ein Musikinstrument zu spielen ist nicht Voraussetzung, ein Feeling für Rhythmus schon. Gefeiert wird das Jubiläum das ganze Jahr, ein Höhepunkt wird das Bezirksjugendsingen am 6. April sein, das heuer in Gratwein ausgetragen wird. Gleich vier Chöre der NMMS Gratwein werden dort auftreten, worauf sich Schelch und Zwicker besonders freuen.

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