Helfer in der Not und 'Mädchen für alles'

Ob Brände, Unfälle, technische Probleme oder die 'Katze am Baum' - die Feuerwehr ist stets zur Stelle. | Foto: LFV Steiermark/Franz Fink
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  • Ob Brände, Unfälle, technische Probleme oder die 'Katze am Baum' - die Feuerwehr ist stets zur Stelle.
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Aktuell verfügt Graz-Umgebung über 5.015 Kameraden in 59 Freiwilligen bzw. 10 Betriebsfeuerwehren. Davon sind es 359 Frauen, 693 Mitglieder unter 18 Jahren bzw. 481 Kinder und Jugendliche. Der Nachwuchs stellt sich über die Feuerwehrjugend ein, aber auch immer mehr 'Quereinsteiger' begeistern sich für die Arbeit der Feuerwehr. Wer hinter den Florianis steckt, wohin die Zukunft führt und welche Hürden es zu meistern gilt, verrät uns OBR Gerhard Sampt.

Wie sieht die Zukunft aus?
Die Feuerwehr sieht sich immer breiteren Aufgaben gegenüber: Ob es aktuell die Flüchtlingskrise ist oder auch der rasch fortschreitende Stand der Technisierung. Alle Punkte unter einen Hut zu bekommen, ist die eigentliche Herausforderung. Die Feuerwehr wird stets als 'Mädchen für alles' gesehen und gefordert. Gelebte Kameradschaft ist das Erfolgsrezept für unsere Arbeit.

Wie wichtig ist das Ehrenamt?
Eine breitere Unterstützung durch den Gesetzgeber speziell im Katastrophenfall wäre wünschenswert, aber auch mehr Zivilcourage in der Gesellschaft würde uns manchmal entlasten. Aufgrund der Vielfalt an Aufgaben ist es notwendig, das Ehrenamt zu stärken.

Welchen Vorteil hat ein dichtes Netzwerk?
Diese garantieren nicht nur rasche Hilfe im Notfall, sondern auch Personalreserven in den jeweiligen Ortsteilen, welche noch mit der Bevölkerung auch unter dem Jahr in Verbindung stehen und nicht nur als Helfer in der Not, sondern oftmals auch sogar als 'Kulturträger' mit ihren Veranstaltungen zur Aufbringung finanzieller Mittel für die Menschen da sind.

Welche Herausforderungen gibt es in GU?
Graz-Umgebung ist einer der am stärksten wachsenden Bezirke Österreichs und bildet mit rund 140.000 Einwohnern den 'Speckgürtel' rund um Graz. Hohe Wohnqualität, gute Verkehrsanbindungen zur Landeshauptstadt, aber auch ein guter Boden für Betriebsansiedlungen sind Garanten dafür, dass die Aufgaben für alle Feuerwehren in Graz-Umgebung eigentlich ständig zunehmen.

Verändern sich die Einsätze?
Natürlich sind die technischen Einsätze in der Mehrzahl, aber auch Brände, welche teilweise aufgrund von Betriebsgrößen ein großes Ausmaß annehmen, fordern uns zusehends. All diese Dinge, verbunden mit einem immer größeren Aufwand für die Verwaltung, stellen uns vor große und oftmals schwer zu lösende Aufgaben. Im Vorjahr mussten in GU insgesamt rund 5.000 Einsätze durch unsere Kameraden bewältigt werden. Dabei sprechen wir von der 'Katze am Baum' bis zum Industriegroßbrand.

Stichwort 'Fortbildung' ...
Nicht nur bei den technischen Einsätzen ist ständige Weiterbildung aufgrund der raschen technischen Veränderungen ein unumgängliches Muss, auch bei den Brandeinsätzen sehen wir uns immer wieder neuen Chemikalien, Stoffen und daraus verbundenen neuen Gefahren gegenüber.

Nina Schemmerl

Nachgefragt ...

Warum sind Sie Floriani geworden, Herr OBR Sampt?

Eigentlich war ich ein „Spätberufener“ und bin erst mit 21 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Judendorf-Straßengel beigetreten. Auslöser dafür war, dass Kameraden speziell mit einem LKW Führerschein gesucht wurden. Im Laufe der Zeit hat sich mein Interesse dafür aber immer mehr gesteigert und so habe ich im Jahr 1999 erstmals eine Führungsposition als Feuerwehrkommandant-Stellvertreter übernommen und übe jetzt die Funktion des Bereichsfeuerwehrkommandanten in GU aus. In weiterer Folge steigerte sich mit der Änderung der Funktionen nicht nur die Aufgaben sondern auch die Verantwortung. Trotzdem ist es das Wissen ständig für Mitmenschen in den verschiedensten Notsituationen da zu sein, verbunden oft mit einem entsprechenden Adrenalinschub. Die Verbindung von Technik, Umwelt, Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft ergeben eine gesunde Mischung und machen diese Aufgaben so richtig spannend.

Alle Informationen zur Aktion "Wir suchen die Feuerwehr des Jahres" finden Sie hier ...

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