Neurologie entkräftet die „Schlagerln“
Nach 14 Monaten Bauzeit erfolgte der Startschuss für die Neurologie im LKH Feldbach. Das Plus an Kompetenz soll vor allem Schlaganfallpatienten
zugute kommen.
markus.kopcsandi@woche.at
Die letzten Arbeiten sind um 10 Uhr fertiggestellt worden“, so ein erleichterter Christian Rath, Betriebsdirektor des LKH Feldbach, eine Stunde später bei der offiziellen Eröffnung der neurologischen Abteilung. Trotz aller Freude betonte Rath, dass die Umsetzung einen weiten Weg erforderte.
2004 wurde dem Kages-Vorstand die akute Raumnot samt Bedarf für eine Neurologie am Standort Feldbach nähergebracht. Zwei Jahre später hieß es zittern – die heiß ersehnte Neurologie sollte eventuell doch in Hartberg installiert werden. Dem war dann nicht so. In einer ersten Baustufe konnten schließlich die Voraussetzungen für die „Neuro“ in Feldbach geschaffen werden, der dafür nötige Architektenwettbewerb ging 2008 in die Vollen. Nach 14 Monaten Bauzeit bzw. einem Kostenaufwand von rund 3,2 Millionen Euro stehen nun 30 stationäre Betten und vier sogenannte „Stroke-unit“-Betten bereit.
Für alles gerüstet
„Wir sind die Ersten in der Steiermark, die die Akutversorgung übernehmen können“, betonte der ärztliche Direktor Hannes Hofmann, der vor versammelter politischer Prominenz nicht vergessen ließ, dass der allgemeine Platzmangel keineswegs bereinigt ist. „Wir müssen fast täglich entscheiden, ob ein Patient auf der Intensivstation bleiben kann.“
„Time is brain“, erklärte Martin Heine, seines Zeichens Leiter der Neo-Abteilung. Er sprach damit auf die ca. 6.500 Schlaganfälle in der Steiermark pro Jahr an, die ohne umgehende Versorgung bei Erwachsenen die häufigste Ursache für eine dauerhafte Behinderung darstellen. Um die bestmögliche Betreuung der Patienten werden künftig auf 550 m² Nutzfläche 57 neue Mitarbeiter bemüht sein, wie Kages-Finanzvorstand Ernst Fartek berichtete. Er sieht bereits der Planung des Ausbaus des Funktionstraktes entgegen.
Auf die Finger schauen
Starke Betroffenheit legte Gesundheitslandesrätin Bettina Vollrath im Rahmen ihres Besuchs hinsichtlich der Causa Schwanberg an den Tag. Um ähnliche Fälle künftig im Vorfeld zu vermeiden, plant sie eine externe Prüfungskomission einzurichen.
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