Peter Rosegger auf der Brandlucken – Uraufführung!
Peter Rosegger auf der Brandlucken – Uraufführung!
Beim heurigen Freilufttheater vom Huabn Theater auf der Brandlucken erwartet den Besucher ein besonderes Schmankerl: Sigmut Wratschgo hat aus dem Roman „Erdsegen“ von Peter Rosegger das Bühnenstück „Landluft“ gefertigt. Kaum je hat ein Dichter auf so wunderbare Weise die verschiedensten Menschentypen unserer Heimat beschrieben wie Peter Rosegger.
Dem Großstädter Johann von Trauttendorfer, der ein Jahr lang als Knecht am Bauernhof arbeiten möchte, um eine Wette zu gewinnen, begegnen nicht nur die unterschiedlichsten ländlichen Menschentypen, er wird auch mit dem Brauchtum, der einfältigen Vorstellung über neue Erfindungen, aber auch mit tiefer Religiosität konfrontiert, die nicht selten aber auch mit einem Quäntchen Aberglauben einhergeht.
Sigmut Wratschgo konnte aus dem Vollen schöpfen, was die verschiedensten „Originale“ auf dem Land betrifft, immerhin spielen an die 30 Darsteller mit, die, wie schon Tradition, zwischen 7 und 76 Jahre alt sind und auch heute noch mit dem ländlichen Leben tief verwurzelt sind.
Das Stück bringt so ziemlich alles, was ein gutes Volksstück auszeichnet, es gibt heimliche Liebe und Leid, Boshaftigkeit, Schalkhaftes, Kurioses und natürlich darf auch der Wilderer mit seinem Widersacher, dem Jäger, nicht fehlen. Der Lehrer und der Pfarrer gehören neben dem Kräuterweibl und dem politisch ambitionierten Kulmbockbauern und seinem eifrigen „Mitläufer“ ebenso dazu.
Sigmut Wratschgo bemühte sich, möglichst viel von der wunderbaren Sprache Peter Roseggers einzuflechten, seine Typen möglichst getreu zu zeichnen und vor allem seinem Anliegen, sich mit dem Bauernstand näher zu beschäftigen, gerecht zu werden. Der anfangs „alles wissende“ Zeitungsschreiben aus der Stadt wird schließlich ziemlich kleinlaut, dachte er doch, die Bauernarbeit erfordere keine besonderen Fähigkeiten. Nach diesem Arbeitsjahr resümiert er schließlich respektvoll: Eigentlich ist der Bauer der erste Handlanger Gottes: Er bereitet alles vor, er ackert den Boden und sät den Samen, alles andere hängt nicht mehr von ihm ab.
Der Trost, den der Bauer seiner Bäurin gibt, als diese das Leid schier nicht mehr erztragen kann: „Willst du schon den Himmel auf Erden haben? Dann würde uns das Sterben allzu schwer fallen“ könnte uns auch heute noch in bestimmten Situationen hilfreich sein.
Viel altes Werkzeug, ein Bühnenbild mit Herzerlklo und ein Brunnen mit Quellwasser geben den idyllischen Rahmen zu dieser Geschichte, die ca. vor 100 Jahren spielt, und sicherlich dem Zuschauer so manches Schmunzeln bzw. schadenfrohes Lachen entlocken wird. Und dass der junge, vorerst ein wenig hochnäsige Zeitungsschreiber aus der Stadt mit einem echten Pferdegespann auf der Kutsche angereist kommt, versteht sich von selber.
Also, nicht versäumen!
Premiere mit Buffet ist am 13. Juli um 20 Uhr, weitere Aufführungen sind am 15.7., 17.7., 20,7., 22.7., 27.7., 29.7., 31.7., 3.8., 5.8., 10.8., 12.8., 14.8., 17.8., 19.8., 21.8. und 24.8.
Kartenreservierungen und Wetterinfo: 0664 52 41 616
www.huabn-theater.at
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