Wünsche fremder Herzen erfüllen

Hans Preitler und seine Mitarbeiter warten bereits auf ihre Besucher, um diese zu beschenken. | Foto: CRH
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GRATKORN. Die Städte sind behaglich in Lichterketten gekleidet, in den Auslagen glänzt Geschenkpapier. Die Schattenseiten der schimmernden Weihnachtsstimmung sind stressige Einkaufsstürme und eine erhöhte Abfallbelastung. Vergangene Weihnachten haben die Österreicher 1,9 Milliarden Euro ausgegeben. In diesem Jahr ist ein Anstieg zu verzeichnen. Klingt weniger nach Besinnlichkeit.

Die Wiederverwertung

Der Kostnixladen in Gratkorn verhilft Gegenständen zu ihrem ursprünglichen Wert. Eine kleine Revolution in dieser Zeit des Überflusses, in der die Welt langsam unter einstigen Wünschen verschwindet. In diesem verspielten Laden gilt es, verlorene Schätze wiederzuentdecken und sich an etwas zu erfreuen, das bereits einmal Freude bereitet hat. Während die Werbung beständig den Bedarf an neuen Dingen suggeriert, lautet die Aussage hier: Alles, was wir brauchen, gibt es schon, wir müssen es nur finden. Und dies zeigte sich bereits bei der Eröffnungsfeier im Oktober 2014, als ein kleiner Junge überglücklich mit einem Spiel aus dem Laden gelaufen kam, das er sich schon so lange von Herzen gewünscht hatte.

Christliches Schenken

Entstanden ist die Idee des geldlosen Geschäfts aus einem urchristlichen Gedanken, denn schon die Jünger teilten alles. „Deshalb passt der Kostnixladen auch perfekt zur Kirche, die uns diesen Raum zur Verfügung gestellt hat“, erklärt Hans Preitler, dem die Öffentlichkeitsarbeit obliegt. Er sieht das Prinzip des Verschenkens als eine Maßnahme für mehr Gerechtigkeit in der Welt. Preitler beschreibt es als ein Entgegenwirken sozialer Ausbeutung sowie Rodung und Belastung der Natur. Das Schenken bewirkt überdies Müllreduzierung, indem es das Wegwerfen sowie unnötige Einkäufe verringert.

Das Herz entrümpeln

Das Grundkonzept beinhaltete ausschließlich Bücher, Deko und Gebrauchsgegenstände, aber bereits bei der Eröffnungsfeier setzten sich Kleidertauschmarkt und Food-Sharing durch. Abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel wie Milchprodukte, Gemüse und Brotwaren werden vom Bäcker und hiesigen Geschäften zur Verfügung gestellt. Diese Waren bekommen die Besucher zu den drei ausgewählten Gegenständen dazu geschenkt. Damit der Stauraum im Laden ausreicht, dürfen nur zehn Dinge auf einmal abgegeben werden. Dadurch sollte auch ein Entrümpeln verhindert werden. Es geht nicht darum, alte Dinge loszuwerden, sondern Fremde zu beschenken.

Andrang und Freude

Dabei entsteht auch ein sozialer Aspekt. Eine Besucherin berichtet, sie hätte sich die ausgewählten Gegenstände niemals leisten können. Der Andrang ist so groß, dass es einen Türwächter braucht. Sobald aufgesperrt wird, warten bereits die ersten Schatzsucher vor dem Laden. Mit Kundenlob und Preisen ausgezeichnet, schenken die Mitarbeiter Freude weiter.

(Alle Fotos: CRH)

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