"Gleisdorf neu" als Fünferlösung

- Bürgermeister erklärten ihre Fusionsabsichten: Peter Schiefer (Nitscha), Philipine Hierzer (Labuch), Christoph Stark (Gleisdorf), Rosemarie Taferl (Ungerdorf) und Reinhard Hofer (Laßnitzthal) (v.l.)
- hochgeladen von Hannes Baumgartner
Gleisdorf, Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf wollen fusionieren und damit zur größten oststeirischen Gemeinde werden.
Nach Plänen des Landes Steiermark hätte die Lösung „Aus acht wird eins“ lauten sollen. Jetzt präsentierten Gleisdorf und vier Umlandgemeinden die Lösung „Aus fünf wird eins“. Gleisdorf, Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf sind sich einig und wollen zu einer Gemeinde fusionieren. Die drei auf die „Achterlösung“ ausständigen Gemeinden Albersdorf-Prebuch, Hofstätten/Raab und Ludersdorf-Wilfersdorf wollen eigenständig bleiben.
Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark sprach von einem „historischen Tag“. Das „neue“ Gleisdorf wird über 10.000 Einwohner haben und damit nicht nur zur größten Gemeinde der Oststeiermark, sondern auch finanziell profitieren. Neben einer Fusionsprämie von zusammengefasst 800.000 Euro rechnet man mit einem Plus von rund 250.000 Euro bei den Ertragsanteilen über den Finanzausgleich.
Doch nicht nur der wirtschaftliche Aspekt zählt für die Gemeinden, wie vor allem Christoph Stark abermals betonte: „Wir sind allesamt starke Zuwachsgemeinden. Doch wann, wenn nicht jetzt wo es uns gut geht, sollen wir über neue Strukturen nachdenken?“ Bedenken seitens der Bevölkerung gibt es vor allem bei der Identitätsfrage. „Viele Bürger befürchten durch die Fusion einen Identitätsverlust der Gemeinde. Es liegt an uns selbst, unsere Identität zu bewahren, etwa durch Pflege des Vereinswesens oder dem Aufrechterhalten von Traditionen“, sagte Bürgermeisterin Rosemarie Taferl (Ungerdorf).
Dass die Bürgermeister von Albersdorf, Hofstätten und Ludersdorf sich von der Großgemeinde distanziert haben, stößt den Fusionsgemeinden auf. „Wir alle wissen, dass eine größere Variante, mit den Gemeinden, die heute nicht hier sind, mehr Sinn gemacht hätte“, mahnte Bürgermeister Reinhard Hofer (Laßnitzthal). Als „geografisch suboptimal“ bezeichnete Stark die Lösung ohne die drei Gemeinden und merkte an: „Wer heute nicht dabei ist, zählt in Zukunft sicher nicht zu den Siegern.“ Nach dem „Zentrale-Orte-Konzept“ des Landes haben die drei Gemeinden genügend Punkte erreicht, um eine Zwangsfusion auszuschließen.
Gespannt erwartet man nun die in Kürze anstehenden Entscheidungen des Landes, von der die angestrebte Lösung letztlich abhängt. Auch auf Details wie dem Verbleib von Ortsteilbürgermeistern oder Infrastruktur wollen sich die Gemeinden erst konzentrieren und festlegen, wenn eine verbindliche Entscheidung seitens des Landes Steiermark steht.



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