Auf dem Bike durch den Busch
Von der Idylle Ebersdorfs ins Australische Sydney –
die glutheiße (Rad)Story
der Juliane Wisata.
markus.kopcsandi@woche.at
Zwar nicht per Rad, sondern per Flugzeug ging die Reise von Juliane Wisata aus Ebersdorf bei Gnas und ihres Mannes Martin vor sieben Jahren ins australische Sydney, doch wäre nicht der Ozean im Weg, sie hätten es sicher gemacht. Grenzen sind der Südoststeirerin und ihrem Liebsten aus Ried im Innkreis nämlich sowohl mit ihrer 2008 gegründeten Eventmanagerfirma „Rocky Trail-Entertainment“ als auch aktiv am Sattel fremd.
Nach einem fünften Platz als Duo beim 24-Stunden-Rennen in Canberra rollte Martin nun solo bei der berühmt-berüchtigten „Crocodile-Trophy“ nach zehn Tagen und 1.200 Kilometern in den Waden erschöpft, aber zufrieden über die Ziellinie am Cape Tribulation. Als einer von 70 Startern bzw. 66 Finishern, darunter der Österreicher Rene Haselbacher oder der ehemalige Olympiasieger und Weltmeister Bart Brentjens, durchstreifte Martin täglich 70 bis 157 Kilometer lange Etappen durch den tropischen Regenwald, Buschland und Outback. „Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es schaffen kann“, atmet der Extremradler durch. Überglücklich zeigte sich auch die stolze Gattin, die dieses Mal „passiv“ an seiner Seite war: „Ich habe immer gewusst, dass er ein toller Moutainbiker ist.“
Praktikum mit „Folgen“
Nicht gewusst hat die 30-jährige Powerfrau in idyllischen Kindestagen in Gnas, dass es sie künftig in heiße Gefilde ziehen würde und dass Krokodile statt Hühner zu den benachbarten Tierarten zählen. Nach dem Besuch der Handelsakademie in Feldbach sollte der Studiengang „Export-orientiertes Management“ bzw. diverse Praktika in Sydney den Weg nach „Down-under“ ebnen.
„Als ich nach meiner Sponsion ein Jobangebot aus Sydney bekam, beschlossen Martin und ich kurzerhand nach Australien zu gehen und leben seit Dezember 2003 in Sydney“, erzählt die Marketingexpertin aus dem Nähkästchen. Nach einem Abstecher in die Lebensmittelbranche geht es aktuell mit der eigenen Firma ohne Platten und mit Vollgas voran. „Wir haben uns einen guten Ruf in der Industrie aufgebaut – so versammelten sich bei einem unserer 12-Stunden-Rennen im August mehr als 800 Teilnehmer und Zuschauer im Australischen Busch, erzählt das Erfolgspaar, das im Eigenheim in Hornsby für kommende Aufgaben relaxt.
Trotz reichlich „Sonnenenergie“ kann Australien eines nicht bieten: Steirisches Kernöl. Regelmäßige Österreich-Besuche sind daher unumgänglich – natürlich nie ohne Rad.
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