Hier bleibt der Hund g'sund
Tierärztin Sandra Stastny verrät, worauf es beim körperlichen Wohlbefinden der Vierbeiner ankommt.
Peggau. Geht’s dem Vierbeiner gut, geht’s auch Herrchen und Frauchen gut. Nicht zuletzt, weil Hunde längst zu Familienmitgliedern geworden sind, wird auf ihre körperliche Gesundheit immer mehr Wert gelegt.
Körper und Muskeln stärken
Idefix hält sein Gleichgewicht. Auf dem sogenannten Peanutball zeigt Sandra Stastnys Hund im tierärztlichen Zentrum für Physiotherapie und Rehabilitation Peggau vor, was andere noch üben müssen, um Muskelgruppen schonend und effektiv aufzubauen. Die Nachfrage nach Balance-Workshops, Bewegungs- und Magnetfeldertherapie oder auch Konditionsübungen für Hunde ist in den letzten Jahren gestiegen. "Den Besitzern ist bewusst geworden, dass die Physio, die ihnen selbst hilft, auch für ihre Hunde geeignet ist", sagt Stastny. Ihr Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und den Körper zu stärken. Sowohl bei Erkrankungen, nach Operationen oder auch, weil die Hunde ein hohes Alter erreicht haben.
Zu viel Bewegung
Häufig ist es aber eine präventive Maßnahme, die Mops, Golden Retriever und Co. auf das Laufband in Stastnys Praxis bringen. Als vollwertiger Teil der zweibeinigen Familie werden Hunde heutzutage in die Freizeitaktivitäten mit eingebunden, sind beim Radfahren oder bei stundenlangen Wandertouren auf den Bergen mit dabei.
Auch Hundesport wie Agility wird immer beliebter. Der kann zwar Spaß machen, dennoch mit Belastung einhergehen. "Wenn wir von Sport- und Leistungshunden einmal absehen, waren früher die meisten einfach Hofhunde. Und in diesem Raum haben sie sich auch bewegt. Heute werden Hunde viel zu früh zu viel Bewegung ausgesetzt, für die der Körperbau noch nicht geeignet ist. Die Tiere sind überlastet", sagt die Tierärztin.
Ruhephasen erlauben
Hundebesitzer, die Angst vor späteren Gelenksproblemen mit frühzeitiger Muskelstärkung kompensieren, indem sie den Hund überall hin mitnehmen, gehen, so die Expertin, den falschen Weg. Lange Ruhephasen sollen erlaubt sein. "Wer den Hund gerne mit dem Wolf vergleicht, dem sei gesagt, dass ein Wolf nicht ständig in Bewegung ist. Er geht auf die Jagd und ist dabei körperlich aktiv. Danach ruht er sich wieder aus", so Stastny.
"Manche sorgen für zu wenig Bewegung, die meisten aber für zu viel." Für den gesunden Hund ausschlaggebend ist eine gelenkschonende Gleichmäßigkeit, fixe Zeitintervalle und ein zügiges, gleichbleibendes Tempo sind daher ratsam. Das hilft vor allem stressigen Hunden, die sich selbst keine Ruhepausen gönnen und den Besitzern ständig nachlaufen. "Zusammen mit den Besitzern erstellen wir einen Therapieplan, der zuhause umgesetzt werden kann", sagt Stastny.
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