Klänge, die Körper, Geist und Seele heilen
Unternehmer-Interview: Bernhard Melbinger aus St. Radegund regt die Gesundheit mit der Kraft des Klanges in seiner Praxis an.
WOCHE: Wie sind Sie zur Klang- bzw. Musiktherapie gekommen?
Bernhard Melbinger: Die Musik hat schon immer meine Stimmung beeinflusst. Irgendetwas hat sie in mir bewegt. Und irgendwann wollte ich wissen, was das ist. Was sich im Körper und in der Psyche tut, und ob es einen Zusammenhang gibt. So hab ich mich zum Klangtherapeuten ausbilden lassen und bin dem Studium der Musiktherapie nachgegangen.
Wie können Klänge helfen?
Durch den entspannenden Moment erfassen Klänge den ganzen Menschen. Vor allem können sie bei der falschen Lebensweise gut eingreifen. Der Wirkfaktor wird über die Schwingungen des Instruments erzielt. Ob Schale oder Gong: Die Vibrationen gehen auf den Körper über. Die Therapie soll Symptome lindern und die Gesundheit fördern und wiederherstellen, sie kann aber natürlich auch präventiv angewandt werden.
In welchen Bereichen kann die Musiktherapie eingesetzt werden?
Der Klang wirkt auf Körper, Psyche und Seele, ein psychodynamischer Effekt. Ein körperliches Problem kann zu Verspannungen führen. Der Körper zeigt uns schon, was wir falsch gemacht haben und was zu Schmerzen führt. Wie bei der klassischen Massage wird die Verspannung gelöst, allerdings durch den Klang. Das körperliche Problem kann auch psychosomatischen Ursprungs sein, dann liegt das Problem an der Psyche. Zum Beispiel: Wer psychisch belastet ist und Stress empfindet, hat einen höheren Herzschlag. Der Herzschlag kann durch den Klang beeinflusst werden. Die Musiktherapie ist eine Form der Psychotherapie und zielt auf denselben Effekt. Im Zuge der Entspannung kommen Belastungen hervor, dann erst werden sie bewusst und dann kann an Lösungswegen gearbeitet werden.
Und was ist mit der Seele?
Die Musiktherapie fördert auch die Selbstwahrnehmung. In stressigen Zeiten verlieren wir häufig unsere sozialen Kontakte aus den Augen. Man spricht auch häufig von Unausgewogenheit: Jemand ist nicht mit sich im Reinen. Die eigene Lebensweise und das Umfeld müssen harmonieren, um glücklich zu sein. Der Klang reinigt die Seele im Sinne der Erkenntnis. So ist das auch mit der Meditation.
Läuft die Klangtherapie Gefahr, ins esoterische Eck gerückt zu werden?
Früher einmal sagte man Esoteriker, heute ist der Begriff Energetiker geläufig. Es werden zwar Energien freigesetzt und geladen, da der Klang einen Ausgleich schafft, aber ich bin nicht zufrieden mit der Bezeichnung.
Was lässt die Menschen außerhalb der Schulmedizin nach Heilung suchen?
Wir leben in einer Zeit des Überangebots und der Überforderung – das beweisen auch die vollen Kliniken. Die Begriffe "gesund" und "krank" werden heutzutage zudem zu stark bewertet. Gerade deshalb versucht der Mensch, wieder zu den alten Weisheiten zu finden. Wir gehen vermehrt ins Reformhaus, statt in die Apotheke. Wir setzen wieder mehr auf die Natur. Wie es schon Hildegard von Bingen tat, die wusste, was gut für den Menschen ist. Man greift so zum Beispiel auf das Wissen um Kräuter zurück, zumal Psychopharmaka einen schlechten Ruf haben.
Zum Unternehmen
Bernhard Melbingers Praxis "Traumklang" ist in St. Radegund (Panoramaweg 34, 8061) angesiedelt. Melbinger ist u. a. ausgebildeter Klangmasseur, Ausbildungsleiter in Österreich für Makaro-Gong-Klangmassagen sowie akademisch geprüfter Musiktherapeut
Kontakt: 0664/8918122, b.melbinger@aon.at oder www.traumklang.at
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